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GESPONSERT VON

Marica: "Wir können uns gar nicht richtig freuen"

SID
Harter Einsatz: Ciprian Marica muss nach seinem Platzverweis gegen FC Getafe erstmal aussetzen
© Getty

Während der VfB Stuttgart sich in der Bundesliga schwer tut, läuft es in der Europa League bislang optimal. Nach dem vierten Sieg im Vierten Spiel stehen die Schwaben mit sechs Punkten Vorsprung an der Spitze der Gruppe H.

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Nach dem hoffnungsvollen Auftritt beim FC Getafe meldete sich sogar ein "Königlicher" beim VfB Stuttgart. "Ich bin überzeugt davon, dass die Mannschaft genügend Potential hat, um aus dieser schwierigen Situation wieder rauszukommen", sagte Real-Madrid-Star Sami Khedira, der seinen früheren Kollegen einen Besuch im madrilenischen Mannschaftsquartier abgestattet hatte. Wie der VfB-Tross richtete der Nationalspieler den Blick trotz des hochverdienten 3:0 (1:0)-Erfolges in der Europa League schon wieder auf die trockene Pflicht: Den Abstiegskampf in der Bundesliga.

Denn nach dem Sturmlauf durch die Gruppenphase der Europa League will der VfB Stuttgart nun auch in der Liga wieder auf Kurs kommen. "Wir können uns gar nicht richtig freuen", sagte etwa Torschütze Ciprian Marica, in den Köpfen der Schwaben schwirre schon die nächste große Aufgabe am Sonntag gegen Werder Bremen (17:15 Uhr im LIVE-TICKER).

Nächste Runde sicher erreicht

Trainer Jens Keller zumindest war sich am Donnerstagabend sicher, dass der Knoten bei seiner Mannschaft geplatzt sei: "Entscheidend ist, dass der Schwung jetzt da ist." Dass nun zumindest die europäische Last von den Schultern der Stuttgarter abgefallen ist, kann nur von Vorteil sein.

Nach dem vierten Sieg im vierten Gruppenspiel steht bereits vor den beiden abschließenden Partien bei den Young Boys Bern (1.Dezember) und gegen Odense BK (16.Dezember) fest, dass der VfB die Runde der besten 32 erreicht hat. Ab jetzt heißt es Abstiegskampf für den deutschen Meister von 2007. Präsident Erwin Staudt hatte schon vor der Partie betont, dass die Situation in Stuttgart "noch nie so kritisch gewesen" sei.

Positiv stimmte den VfB-Tross nach dem engagierten Auftritt vor lediglich 5.000 Zuschauern im madrilenischen Vorort vor allem die wiedergewonnene spielerische Frische. "Ich bin hochzufrieden mit der heutigen Leistung der Mannschaft", lobte Keller, der nach der Entlassung von Christian Gross erst sein sechstes Pflichtspiel als Cheftrainer leitete. Auch Manager Bobic habe der "Auftritt der Mannschaft gefallen. Die Mannschaft war taktisch gut eingestellt und hat beherzt gespielt".

VfB-Lazarett will nicht schrumpfen

Gegen weitgehend harm- und ideenlose Spanier hatte Keller schon in der Startformation durchblicken lassen, dass dem kommenden Bundesligaspiel mehr Bedeutung zugemessen werde. Die Nationalspieler Cacau, Christian Träsch und zunächst Christian Gentner bekamen eine Pause, dafür durften U21-Nationalspieler Patrick Funk und  neben dem wiedergenesenen Kapitän Matthieu Delpierre von Anfang an ran. Marica (26.), Joker Timo Gebhart (64.) und Martin Harnik (76.) bescherten den hochkonzentrierten Stuttgartern schließlich das ersehnte Erfolgserlebnis.

Die weiße Weste auf Europas Bühne wird den Schwaben nun "Selbstvertrauen für das nächste Spiel" geben, hofft Gentner. In der Bundesliga stehen nach Bremen die Tabellennachbarn 1. FC Kaiserslautern und der 1. FC Köln auf dem Programm. Tabellenplatz 16 und lediglich sieben Punkte aus zehn Spielen können den VfB trotz des Durchmarschs in der Europa League nicht zufrieden stellen. "An diese Partie müssen wir anknüpfen", forderte auch Keller.

Sorgen bereitet dem VfB-Coach weiterhin das nicht schrumpfen wollende VfB-Lazarett. Besonders in der Innenverteidigung läuten die Alarmglocken: Zu den angeschlagenen Delpierre, Georg Niedermeier und Khalid Boulahrouz gesellte sich am Donnerstag auch noch Nationalspieler Serdar Tasci, der mit Verdacht auf Muskelfaserriss länger auszufallen droht. Auch deshalb prüfen die Klub-Verantwortlichen momentan angeblich die Verpflichtung des 21 Jahre alten Brasilianers Welinton von Flamengo Rio de Janeiro.

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