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GESPONSERT VON

Siegen statt jammern

SID
Es geht doch: Hoffenheim gewann das erste Spiel gegen Basaksehir mit 3:1
© getty

1899 Hoffenheim hat durch den Sieg in Istanbul die Chancen aufrecht erhalten, sich für die nächste Runde in der Europa League zu qualifizieren. Hertha BSC und der 1. FC Köln haben dagegen bislang enttäuscht und zudem noch ganz andere Sorgen. Dennoch gibt man sich kämpferisch.

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Hertha BSC - Sorja Lugansk (JETZT im LIVETICKER)

Auf seinen 1000. Tag als Trainer von Hertha BSC dürfte sich Pal Dardai ein Gläschen seines geliebten ungarischen Rotweins gegönnt haben, doch am 1001. droht bereits die große Katerstimmung, das Aus in der Europa League gegen Sorja Lugansk aus der Ukraine. Die Chancen auf das Erreichen der nächsten Runde stehen denkbar schlecht, das weiß auch Dardai.

"Das wäre wunderbar, wird aber schwierig", sagte Dardai dem Tagesspiegel. Der 41-Jährige hatte schon direkt nach der 1:2-Niederlage im Hinspiel von Lwiw allen Rechenspielen ums Weiterkommen eine Absage erteilt. Verständlich, bei nur einem Punkt aus drei Spielen. Verliert die Hertha gegen Lugansk und holt der Östersunds FK parallel bei Athletic Bilbao mindestens ein Unentschieden, platzt der Traum von der K.o.-Phase vorzeitig. So weit will es Dardai aber am Donnerstag nicht kommen lassen. "Natürlich wollen wir gewinnen", sagte er auf der Pressekonferenz am Mittwoch selbstbewusst.

Die Lage ist ernst, da stellte Dardai gar die Freude über seinen 1000. Tag im Amt zurück. "Das ist ein schönes Jubiläum, aber im Fußball zählt immer der nächste Pass. Wenn der nicht ankommt, ist der Trainer unter Druck. So ist der Fußball", sagte der Ungar dem Kicker.

Gegen Lugansk fehlen dem Coach wohl weiterhin seine besten Spieler. Die angeschlagenen Vladimir Darida (Bänderdehnung) und Mathew Leckie (muskuläre Probleme) trainierten in dieser Woche nicht.

Dies will Dardai als Anlass nehmen, gegen Lugansk auch Spielern aus der zweiten Reihe eine Chance zu geben. "Zwei bis drei junge Spieler werden morgen beginnen. Auch Spieler, die bisher wenig gespielt haben, will ich einsetzen", kündigte der Coach am Mittwoch an und fügte hinzu: "Egal, wer auf dem Platz steht: Diejenigen, die morgen spielen, werden alles dafür geben, zu gewinnen."

Auf die Unterstützung der Zuschauer kann Dardai gegen die Ukrainer nur bedingt bauen. Gerade einmal knapp 20.000 Besucher werden erwartet, im bislang einzigen Europa-League-Heimspiel der laufenden Saison gegen Bilbao (0:0) waren Mitte September immerhin 28.832 Fans gekommen. Doch so ganz aufstecken will der Trainer noch nicht: "Wenn wir gut arbeiten und eine gute Passschärfe haben, gewinnen wir das Spiel." Auch das würde das Europa-Aus wohl nur vertagen.

1. FC Köln - BATE Borisov (JETZT im LIVETICKER)

Die Europa League ist längst zur Nebensache geworden. Gegen BATE Borisov will sich der 1. FC Köln vor allem Selbstvertrauen für den Abstiegskampf in der Bundesliga holen.

Timo Horn schüttelte energisch den Kopf. Nein, das Europa-League-Heimspiel gegen BATE Borisov am Donnerstag soll für den 1. FC Köln weit mehr sein als eine lästige Pflichtaufgabe. "Wir haben nicht alles aus uns rausgeholt, um Europa kampflos aufzugeben. Jedes Erfolgserlebnis tut uns gut", sagte der Torhüter mit fester Stimme: "Die Mannschaft lebt, wir geben uns nicht auf, und wir gehen nicht unter. Wir müssen uns die Erfolgserlebnisse zurückholen. Es geht nur über Kampf."

Mit einem Sieg gegen den weißrussischen Meister könnte der FC nicht nur seine Hoffnungen auf den Einzug in die nächste Runde wahren - vor allem wollen sich die Kölner Selbstvertrauen für den Abstiegskampf in der Bundesliga holen. Dort steht der FC am Tabellenende. Nur vier Tore in zehn Bundesligaspielen, zuletzt der Nackenschlag im rheinischen Derby bei Bayer Leverkusen (1:2) - neben Kampf und Leidenschaft brauchen die Kölner endlich Punkte in der Liga.

Das weiß auch Trainer Peter Stöger. "Die Hoffnung ist größer, gegen Hoffenheim zu gewinnen, wenn wir gegen Borisov hier drei Punkte mitnehmen", sagte er mit Blick auf das kommende Bundesligaspiel. In der Europa League würden die bislang punktlosen Domstädter auch mit einem Sieg Letzter der Gruppe H bleiben - dennoch möchte Stöger mit der "stärksten Mannschaft ins Rennen gehen", sagte er: "Wir wollen endlich anschreiben."

Horn beschwor erneut den Zusammenhalt der Mannschaft. "Uns hilft keiner, wir müssen sehen, wie wir selbst daraus kommen. Für die jungen Spieler auch eine reizvolle Aufgabe", sagte der 24-Jährige: "Ich bin nicht so geduldig wie der Trainer. Wir haben uns das alles anders vorgestellt und wollen die Dinge drehen."

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