Anzeige
GESPONSERT VON

"Je höher man kommt, desto dünner die Luft"

Von Marco Heibel
Die Enttäuschung beim VfB Stuttgart nach der bitteren Niederlage gegen Lazio war groß
© getty

Im Achtelfinal-Hinspiel der Europa League gegen Lazio Rom versäumte es der VfB Stuttgart, sich eine gute Ausgangsposition für das Rückspiel vor leeren Rängen im Stadio Olimpico zu verschaffen. Nach dem bitteren 0:2 (0:1) gegen eiskalte Römer dürfte die Runde der letzten Acht in diesem Wettbewerb ohne deutsche Beteiligung stattfinden.

Cookie-Einstellungen

"Wir haben leider einen nicht so guten Tag erwischt, auch ich nicht", analysierte William Kvist nach der Partie. Der dänische Nationalspieler hatte mit einem Querschläger das 0:1 durch Ederson (21.) eingeleitet und war bis zu seiner Auswechslung in der 55. Minute durch weitere Unsicherheiten aufgefallen.

Auch das 0:2 durch Ogenyi Onazi (56.) wurde durch eine Fehlerkette in der Stuttgarter Hintermannschaft begünstigt. Nachdem zunächst Christian Gentner am Ball vorbeigegrätscht war, ließ sich der international unerfahrene Antonio Rüdiger von dem Nigerianer allzu leicht ausspielen.

Allein auf Sven Ulreich zulaufend, hatte Onazi letztlich keine Probleme, die Kugel im Tor unterzubringen.

Okazaki vergibt dreifach

Stuttgart gelang auch im vierten Europa-League-Heimspiel in Folge kein Sieg. Weil die Schwaben keine einzige seiner durchaus vorhandenen Chancen nutzen konnten, etwa durch Shinji Okazaki (16./42./63.), muss die Labbadia-Elf am kommenden Donnerstag in Rom mindestens drei Tore für das Weiterkommen erzielen.

Eine überaus schwierige Aufgabe, zumal der VfB-Trainer beim Gegner die größere Reife ausmachte: "Rom war eine sehr abgezockte Truppe.

Bei den Toren haben wir die Römer nur begleitet, dann nutzen sie eine Chance eiskalt aus. Je höher man kommt, desto dünner wird die Luft. Wir wissen, dass wir an unseren Grenzen sind."

"Klare Rote Karte"

Für Aufregung sorgte die verletzungsbedingte Auswechslung von Startelf-Debütant Alexandru Maxim. Der 22-jährige Rumäne erlitt in der 38. Minute nach einem Ellenbogenschlag des Brasilianers Hernanes einen Nasenbeinbruch sowie eine schwere Gehirnerschütterung und sollte noch in der Nacht operiert werden. Die starke Schwellung ließ das aber nicht zu, der Eingriff wurde auf Montag verschoben. Für Sportdirektor Fredi Bobic war die Aktion eine "klare Rote Karte."

Ein wenig Hoffnung bleibt den Stuttgartern. So stellt das "Geisterspiel" im Stadio Olimpico am kommenden Donnerstag für beide Mannschaften ein ungewohntes Szenario dar. Christian Gentner: "Mit einem frühen Tor und dem leeren Stadion kann man nie wissen, was passieren könnte."

Auch Sportdirektor Bobic will im Rückspiel noch einmal alles versuchen: "Wir fahren nicht nach Rom, um uns das Kolosseum anzuschauen oder das leere Stadion. Wir haben noch eine Chance, aber dafür brauchen wir ein perfektes Spiel."

Stuttgart - Lazio: Daten zum Spiel