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Hannover will auch international begeistern

SID
Szabolcs Huszti will nach seiner Gala-Vorstellung gegen Bremen auch international treffen
© Getty

Der Zirkus reist nach Enschede. Mit Zauberern wie Szabolcs Huszti, Akrobaten wie Jan Schlaudraff und einem Dompteur namens Mirko Slomka. Hannover 96 bittet zum Gruppenphasenstart der Europa League am Donnerstag (20.50 Uhr im LIVE-TICKER) beim niederländischen Tabellenführer FC Twente zur nächsten großen Vorstellung.

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Tricks soll es geben, atemberaubende Aktionen und tolle Tore - ganz so wie man es von den Niedersachsen inzwischen fast schon gewohnt ist. Die einstige graue Maus der Bundesliga trägt inzwischen Paillettenhemd. Wo es früher staubte, schillert es nun.

"Die Aufmerksamkeit ist deutlich gewachsen. Wir werden bundesweit und international wahrgenommen", sagt 96-Sportdirektor Jörg Schmadtke: "Es ist wunderbar, dass man den Leuten nicht mehr erklären muss, wo Hannover liegt." Dies alles schlägt sich auch im medialen Interesse nieder. Nur eine Partie mit deutscher Beteiligung darf Kabel 1 pro Spieltag live im Free-TV übertragen, zum Auftakt fiel die Wahl auf Hannovers Auftritt in Enschede. "Hannover 96 steht für Party und Spektakel. Der Verein ist Bundesligaspitze", begründete Geschäftsführer Karl König die Entscheidung.

"Wer Hannover spielen sieht, hat eine Menge Spaß"

Die von 96-Chef Martin Kind seit Jahren geforderte Markenentwicklung des Vereins schreitet voran. Hannover steht für ein Image, das mit jenem früherer Tage nicht mehr viel gemein hat. Statt am sportlichen Existenzminimum zu vegetieren, vereint man mittlerweile Begriffe wie attraktiv oder mitreißend auf sich. Insgesamt 30 Tore haben die Niedersachsen in ihren bisher acht Pflichtspielen der Saison bereits erzielt, in jeder Partie mindestens zwei. Die letzte Niederlage liegt knapp fünf Monate zurück.

"Es läuft sehr gut, wir sind sehr stark. Ich denke, wer Hannover 96 momentan spielen sieht, hat dabei eine Menge Spaß", sagt Huszti, der an den vergangenen acht Toren seines Teams direkt beteiligt war. Zuletzt entschied er das Nordderby gegen Werder Bremen - ganz im neuen 96-Stil: In der Nachspielzeit, mit einem Seitfallzieher. "Vielleicht kommen unser Spiele derzeit als Partys rüber, aber in erster Linie wollen wir sportlich erfolgreich sein", sagt Schmadtke und fordert, das Wesentliche nicht aus den Augen zu verlieren. Weitere Siege sollen her. Am besten schon in Enschede.

"Brauchen keinen Gegner zu fürchten"

"Wir brauchen keinen Gegner zu fürchten", sagt Kind vor dem Duell mit den Niederländern. Einst trat der Klubchef ausschließlich als nüchterner Geschäftsmann auf. Stets vorsichtig und warnend. Die Bodenhaftung hat sich der 68-Jährige bewahrt, doch der schon seit Monaten herrschenden Euphorie im Umfeld kann sich auch Kind nicht mehr vollständig entziehen. Er, der den Verein vor 15 Jahren in der Drittklassigkeit übernahm und vor dem Untergang rettete, ist einfach nur stolz.

Der Unternehmer genießt die rauschhaften Augenblicke, die sich in Europa nicht nur beim vom ehemaligen Wolfsburger Bundesliga-Trainer Steve McClaren betreuten FC Twente, sondern auch gegen die weiteren Gruppengegner UD Levante und Helsingborgs IF wiederholen sollen.

Doch Kind weiß auch: Spektakel müssen erfolgreich sein. Sonst kann der Zauber verfliegen und schnell zur Gaukelei werden. "Unsere Mannschaft ist gefestigt und charakterstark", verspricht Kind. In der vergangenen Saison stieß man in der Europa League bis ins Viertelfinale vor. Am Donnerstag öffnet sich erneut der Vorhang. Die Show soll weitergehen.

Der Kader von Hannover 96 im Überblick

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