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GESPONSERT VON

Diego: "Ich will da spielen, wo man mich liebt"

SID
Diego spielte auf der europäischen Bühne groß auf
© Getty

Er trickste und zauberte, bereitete vor und traf selbst. Er weinte, betete und feierte. Diego, vermutlich eine der launischsten Fußball-Diven unserer Zeit, hat am Mittwochabend sein komplettes Repertoire präsentiert. Und damit endlich auch auf großer Bühne bewiesen, welch ein fantastischer Spieler er ist.

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Beim souveränen 3:0-Erfolg von Atletico Madrid gegen Athletic Bilbao im Finale der Europa League legte der vom VfL Wolfsburg ausgeliehene Mittelfeldspieler zunächst für Doppeltorschütze Falcao auf und sorgte in der Schlussphase nach einem Solo höchstselbst für die endgültige Entscheidung.

Drei Jahre, nachdem der 27-Jährige im Bremer Trikot die Final-Niederlage gegen Schachtjor Donezk wegen einer Sperre nicht verhindern konnte, holte sich der Brasilianer damit in beeindruckender Form seinen ersten Europapokal.

Sportliche Zukunft bleibt ungeklärt

Einen besseren Zeitpunkt hätte sich der Edel-Techniker kaum aussuchen können. Alleine während der 90 Minuten von Bukarest dürfte Diego seinen Marktwert beträchtlich gesteigert haben, sodass seine Zukunft offener denn je scheint. Denn das chronisch klamme Atletico ist wohl kaum in der Lage, den Star dauerhaft zu binden.

"Es kann sein, dass ich in die Bundesliga zurückkehre. Interessierte Klubs müssen mit Wolfsburg sprechen. Ich bin bereit, fast alles zu tun. Wolfsburg entscheidet", sagte der Brasilianer kürzlich der "Sport Bild".

Der VfL-Macher Felix Magath reibt sich gewiss schon die Hände nach Diegos nahezu perfektem Auftritt in Bukarest, mit dem die Ablösesumme noch einmal deutlich in den zweistelligen Millionenbereich gestiegen sein sollte - und damit auch die meisten Bundesligisten aus einem möglichen Poker ausgeschlossen sein sollten. "Ich will da spielen, wo man mich liebt und wo man mich in Ruhe spielen lässt", sagte er diese Woche dem "kicker".

Atletico Madrid - Athletic Bilbao: Die Analyse

Torjäger Falcao wird vom FC Chelsea umworben

Felix Magath wird er damit nicht gemeint haben. Der Disziplin-Fanatiker und der Südamerikaner fanden nie so recht zueinander, und spätestens seit Diegos Streik am letzten Spieltag der vorletzten Saison ist das Tischtuch zwischen Spieler und Trainer zerschnitten.

In Madrid fühle er sich sehr wohl, sagt Diego, der vermutlich aber nur dann in Spaniens Hauptstadt bleiben darf, wenn der andere Superstar nicht mehr gehalten werden kann: 40-Millionen-Einkauf Falcao.

Der Kolumbianer, der im Finale zweimal in Weltklasse-Manier traf, mit zwölf Treffern zum zweiten Mal hintereinander Torschützenkönig der Europa League geworden ist und in den vergangenen 29 internationalen Spielen auf ebenso viele Tore kommt, wird besonders von Champions-League-Finalist FC Chelsea umworben. Bei einem ähnlich hohen Angebot wird es Atletico schwer fallen, abzulehnen - nur dann wäre auch wieder Geld für Diego da.

Individualisten siegten über das Kollektiv

Derartige Sorgen wegen südamerikanischer Weltstars hat Bilbao nicht. Die rein baskische Mannschaft hat gekämpft - doch am Mittwochabend siegten die Individualisten über das Kollektiv. "Der Schlüssel war:

Sie haben es geschafft, ihr Spiel durchzuziehen und wir überhaupt nicht", sagte Bilbaos Trainer Marcelo Bielsa. Die nächste Chance für sein Team kommt am 25. Mai. Leichter dürfte es kaum werden. Athletic trifft im Endspiel um die Copa del Rey, den spanischen Pokal, nämlich auf den großen FC Barcelona.

Eine erneute Chance auf große Auftritte in der Europa League haben die Basken als Pokalfinalist immerhin bereits sicher, Gegner Barca hat in der Champions League schließlich höhere Ziele.

Atletico Madrid - Athletic Bilbao: Daten und Fakten

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