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GESPONSERT VON

Weiter Personalprobleme für Stevens

SID
Huub Stevens übernahm im September 2011 den Trainerposten beim FC Schalke 04
© spox

Auch Klaas-Jan Huntelaar freute sich über den cleveren Schachzug, mit dem Manager Horst Heldt gegen die UEFA einen Erfolg am Grünen Tisch errungen hatte. Schalke 04 darf im Achtelfinal-Rückspiel der Europa League (20.50 Uhr im LIVE-TICKER) gegen den FC Twente Enschede doch Joel Matip einsetzen.

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"Joel ist sehr wichtig für die Mannschaft. Wir sind froh, dass er dabei ist", sagte Huntelaar bei der Pressekonferenz am Mittwoch in Gelsenkirchen. Der Niederländer drohte seinen Landsleuten aus Enschede an, Entscheidendes dazu beizutragen, dass für sie der Wettbewerb zu Ende geht.

"Dafür ist der FC Bayern ein schönes Vorbild für uns, denn er hat auch das Hinspiel gegen Basel 0:1 verloren. Wenn wir das ähnlich wie München hinbekommen, wäre das toll", sagte Huntelaar.

Freude über Matip-Einsatz

Seine angebliche Aussage gegenüber einer niederländischen Zeitung, er werde mindestens zwei Tore beisteuern zum Sieg von Schalke, dementierte der Stürmer lachend.

"Das war ein Übersetzungsfehler. Ich habe gesagt, Schalke muss mindestens zwei Tore mehr schießen." Wie der Torjäger freute sich auch Stevens darüber, dass die Schalker mit ihrem erneuten Einspruch bei der UEFA gegen die Sperre für Matip einen Erfolg erzielten.

Die Kontroll- und Disziplinarkommission der UEFA erklärte Matip für spielberechtigt gegen den niederländischen Pokalsieger und vertagte die Entscheidung über eine Bestrafung auf Freitag. "Ein großes Kompliment an unsere Organisation, die dafür gekämpft hat. Jetzt hoffe ich auf einen Freispruch für Joel am Freitag", sagte Stevens.

Vielleicht muss Matip, der als Defensivspieler wegen des Ausfalls von Benedikt Höwedes und einem Verletzungsproblem von Christoph Metzelder dringend gebraucht wird, nicht einmal in einem möglichen Viertelfinalspiel (29. März/5. April) eine Sperre von einem Spiel absitzen. Heldt blieb auch hartnäckig gegenüber dem UEFA-Urteil, weil er wusste, dass in dem Entscheidungsgremium keine Einstimmigkeit herrschte.

UEFA schickt mit Kassai einen Spitzen-Schiedsrichter

Matip hatte im Hinspiel für ein vermeintliches Foul an Luuk de Jong von Schiedsrichter Craig Thompson die Rote Karte gesehen. Der folgende Elfmeter hatte zur 0:1-Niederlage geführt. Auch Heldts scharfe Kritik am insgesamt sechs Personen zählenden Unparteiischen-Team ("das sind Heinis, Pappnasen, Amateure und arrogante Typen") schien Eindruck auf die UEFA gemacht zu haben.

Der Verband nominierte mit Viktor Kassai einen Spitzenmann seiner Gilde für das Duell gegen Twente. Der Ungar wurde letztes Jahr zum Welt-Schiedsrichter gekürt und wird auch bei der EM 2012 pfeifen.

Die Königsblauen, die im Europapokal in dieser Saison zu Hause noch ungeschlagen sind (vier Siege, ein Remis), hoffen dort anzuknüpfen, wo sie beim 3:1 gegen den HSV nach drei Pflichtspielniederlagen in Serie aufhörten.

Speziell in der ersten Halbzeit boten sie wieder einmal sehr guten Fußball. Aber auch gegen Twente ist Stevens wieder zu einem Umbau seiner Abwehr gezwungen. Zwar kehrt Kyriakos Papadopoulos in die Viererabwehr zurück, nachdem der Grieche am Sonntag wegen einer Sperre aussetzen musste, aber dafür klagt Metzelder wieder über Schwierigkeiten nach einem Muskelfaserriss. "Ich nehme das Risiko zu spielen, noch einmal auf mich. Danach können dann die jungen Wilden ran", sagte der Routinier.

Personalsorgen bei Stevens

Bringt Stevens den Ex-Nationalspieler, wäre Matip für das defensive Mittelfeld frei. Bei zwei Spielern, die für diese Position neben Jermaine Jones in Frage kommen, muss Stevens vorsichtig sein.

Lewis Holtby kann nach langer Verletzungspause nur dosiert eingesetzt werden, Marco Höger klagte nach dem Sieg gegen Hamburg über eine Zerrung, die sich bei einem Einsatz zu einer schwereren Verletzung entwickeln könnte.

Die Schalker gehen ohnehin mit großem Respekt in das Spiel. Dass Twente hat in der laufenden Saison nur eines von vier Auswärtsspielen (1:2 bei Wisla Krakau) in der Europa League verloren hat, zeigt die Gefährlichkeit des Teams. Doch Stevens und Huntelaar, der im Hinspiel fehlte, wollen Enschede stoppen, auch wenn sie danach Einreiseverbot in ihre Heimat erhalten.

Der FC Schalke 04 im Steckbrief

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