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96 siegt trotz fehlender Konstanz

SID
Hannover 96 hat alle Chancen in der Europa League zu überwintern
© Getty

Poltawa besiegt und an Erfahrung gewonnen - schneller als erwartet hat Neuling Hannover 96 in der Europa League Fuß gefasst. Doch um im internationalen Geschäft überwintern zu können, brauchen die Niedersachsen in den kommenden Begegnungen mehr Konstanz.

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Hoch am Himmel über der Ukraine, auf dem Weg zurück nach Deutschland, war bei Ron-Robert Zieler die kurze Siegesfreude einer nüchternen Bestandsaufnahme gewichen.

"Okay, es hat gereicht, aber in Zukunft müssen wir zwei gute Halbzeiten spielen, wenn wir in Europa bestehen wollen", sagte das Torwart-Talent von Hannover 96 und ordnete damit den 2:1 (2:0)-Erfolg der Niedersachsen in der Gruppenphase der Europa League bei Worskla Poltawa ganz realistisch ein.

Zwei unterschiedliche Halbzeiten

Zu schwach waren eigentlich die Gastgeber gewesen, um ein wirklicher Prüfstein zu sein, dennoch brachten sie die Norddeutschen in der zweiten Halbzeit mehrfach in arge Verlegenheit. Die Führung durch die Tore von Mohammed Abdellaoue (32.) und Christian Pander (44.) geriet nach dem Seitenwechsel und dem schnellen Anschlusstreffer von Alexej Kurilow (50.) häufiger in Gefahr, als Trainer Mirko Slomka lieb sein konnte.

Der Coach redete um die offensichtlichen Defizite seiner Schützlinge auch gar nicht lange herum: "Wir haben versucht, eiskalt zu sein, aber uns fehlt noch die internationale Routine."

Guter Start in die Gruppenphase

Kein Wunder, denn selbst für den alten 96-Haudegen Altin Lala war der strapaziöse Trip in den Südosten der Ukraine nach 13 Jahren bei den "Roten" eine Premiere, an deren Ende der 35-jährige Albaner eine positive Bilanz zog: "Mit vier Punkten aus zwei Spielen können wir zufrieden sein."

Doch die Nervosität nach dem Seitenwechsel, die auch die 400 mitgereisten Fans teils überraschte, teils schockierte, soll beim Bundesliga-Sechsten nur ein Übergangsphänomen sein.

Neue Situation

"Bei uns gab es ein paar Fragestellungen im Kopf, aber das ist ein Reifeprozess, der ein bisschen dauert", sagte Sportdirektor Jörg Schmadtke relativierend. Schon in der Pause hatte der ehemalige Bundesliga-Torhüter eine zu erwartende Drucksituation prognostiziert und damit Recht behalten.

Ob sie aus der Partie beim ehemaligen ukrainischen Pokalsieger wirklich schon etwas gelernt haben, können die Roten nun am 20. Oktober unter Beweis stellen, wenn es im Parkenstadion gegen den dänischen Meister FC Kopenhagen geht.

Nordderby gegen Bremen

Die Skandinavier, eigentlich als schwerster Gegner der Hannoveraner eingestuft, kassierten beim neuen Tabellenführer Standard Lüttich ein 0:3 und stehen bereits in der dritten von sechs Begegnungen unter erheblichem Druck.

Zunächst aber steht für 96 im Vordergrund, möglichst schnell Kräfte für das Bundesliga-Nordderby am Sonntag (So., ab 15.15 Uhr im LIVE-TICKER und bei Sky) gegen Werder Bremen zu sammeln. Slomka jedoch erwartet keine konditionellen Nachteile seiner Mannschaft: "Hannover gegen Bremen - das ist immer ein besonderes Spiel für uns. Und mit drei Punkten im Gepäck regeneriert es sich sowieso leichter."

Hannover 96 im Überblick

 

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