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GESPONSERT VON

Porto und Defensive? Dann lieber sterben

SID
Der FC Porto schaltete im Europa-League-Halbfinale den FC Villarreal aus
© Getty

Sporting Braga und der FC Porto kämpfen am Mittwoch in Dublin im rein portugiesischen Finale um den Gewinn der Europa League. Braga glaubt an seine Chance, Porto bleibt seinem Stil treu - koste es, was es wolle.

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Die beiden Städte Porto und Braga im Norden Portugals trennen nur rund 50 Kilometer, doch zwischen den beiden Fußball-Klubs FC Porto und Sporting Braga liegen Welten. Im Finale der Europa League am Mittwoch in Dublin (ab 20.30 Uhr im LIVE-TICKER) sind die Rollen klar verteilt.

Auf der einen Seite steht der große FC Porto, gerade ungeschlagen zum 25. Mal Meister geworden, dreimaliger Europapokalgewinner und zweimaliger Weltpokalsieger.

Auf der anderen Seite das kleine Sporting Braga, dessen einziger Titelgewinn der portugiesische Pokal im Jahr 1966 war.

"Die Geschichte zählt nicht. Wir dürfen Braga auf keinen Fall unterschätzen. Wir dürfen kein Team unterschätzen, das ein Finale erreicht hat", sagte Portos Torjäger Radamel Falcão.

Der Kolumbianer ist die Lebensversicherung des UEFA-Cup-Gewinners von 2003 in der Europa League.

Mit 16 Treffern in 13 Spielen knackte der 25-Jährige bereits vor dem Finale die 15 Jahre alte Bestmarke des damaligen Bayern-Stürmers Jürgen Klinsmann.

Portos Star steht an der Linie

Zusammen mit seinem Sturmpartner Hulk bildet Falcão eines der erfolgreichsten Duos in Europa. Sie stehen exemplarisch für die Philosophie von Trainer André Villas-Boas, der sich mit nur 33 Jahren anschickt, in die Fußstapfen von Startrainer JoseMourinho zu treten, dessen Assistent er beim FC Chelsea und Inter Mailand war.

"Wir würden lieber sterben, als unsere Art zu spielen aufgeben", sagte Villas-Boas: "Vielleicht müssen wir am Ende dafür bezahlen, dass wir immer den Ball haben und Chancen herausspielen wollen, aber wir werden nichts ändern."

Braga glaubt an seine Chance

Deutlich mehr Mourinho steckt in der kontrollierten Defensive von Endspielgegner Braga. Dafür verantwortlich ist ausgerechnet ein ehemaliger Stürmerstar des FC Porto, Domingos Paciência.

Der 42-Jährige wird in Dublin zum letzten Mal auf der Bank des letztjährigen Vizemeister Platz nehmen. Seinen Abschied hat er bereits verkündet. Dass sein neuer Klub Sporting Lissabon heißt, ist ein offenes Geheimnis.

"Wir wissen ganz genau, wie stark unser Gegner ist. Aber wir haben in der Vergangenheit bewiesen, dass wir jeden Gegner schlagen können. Wir müssen auf Hulk und Falcao aufpassen, aber wir haben keine Angst, sonst bräuchten wir ja nicht antreten", sagte Domingos Paciência.

Immerhin spielte Braga in dieser Saison im Gegensatz zum FC Porto in der Champions League, wo Sporting drei Partien gewann.

Revival Alaves vs. Liverpool?

Spätestens der Halbfinal-Coup gegen Portugals Rekordmeister Benfica Lissabon dürfte letzte Zweifel an der Stärke Bragas ausgeräumt haben. Während Braga personell aus dem Vollen schöpfen kann, muss Porto auf Jorge Fucile und Cristian Rodriguez verzichten.

Ein bisschen erinnert das Duell an das unvergessene UEFA-Cup-Finale vor zehn Jahren in Dortmund, als der kleine spanische Klub Deportivo Alaves dem großen FC Liverpool erst durch ein Eigentor in der Verlängerung 4:5 unterlag.

Braga ist im Gegensatz zu Alaves bereits einen kleinen Schritt weiter: Den FC Liverpool warf Sporting bereits im Achtelfinale aus dem Wettbewerb.

Die voraussichtlichen Mannschaftsaufstellungen:

Porto: Helton - Sapunaru, Rolando, Maicon, Álvaro Pereira - Guarín, Fernando, João Moutinho - Hulk, Falcao, Varela

Braga: Artur - Garcia, Paulão, Rodríguez, Sílvio - Custódio, Hugo Viana, Vandinho, Alan - Lima, Meyong

Schiedsrichter: Carlos Velasco Carballo (Spanien)

Sporting Braga - FC Porto: die Bilanz gegeneinander