EM

Verwirrung um Leverkusens Spahic

SID
Die Personalie Emir Spahic (l.) sorgt bei der bosnischen Nationalmannschaft für Verwrrung
© getty

Bayer Leverkusen droht ein "Fall Franck Ribery". Bosniens Nationaltrainer Safet Susic hat den eigentlich zurückgetretenen Abwehrspieler Emir Spahic (34) für die beiden kommenden Länderspiele nominiert. Während Susic sich auf eine Comeback-Zusage von Spahic beruft, ist die Verwunderung in Leverkusen groß.

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Möglicherweise hat Susic auch nur die Steilvorlage von UEFA-Präsident Michel Platini genutzt. Dieser hatte seinem ebenfalls zurückgetretenen französischen Landsmann Ribery von Bayern München kürzlich mit einer Sperre von bis zu drei Spielen gedroht, falls er im Falle einer Berufung den Einsatz im Nationalteam verweigert.

Dasselbe könnte nun Spahic drohen, falls er der Einladung nicht nachkommt. Fraglich ist, ob dieser sich ohne Rücksprache mit dem Verein zur Rückkehr bereit erklärt hat oder ob Susic ihn mit der offiziellen Einladung unter Druck setzen will.

Völler sucht Gespräch

"Emir hat uns in einem Gespräch nach der WM erklärt, dass er sich ab jetzt voll auf unseren Verein konzentrieren und seinen Platz für die jüngere Generation frei machen wird", sagte Bayer-Sportchef Rudi Völler: "Insofern überrascht mich die erfolgte Einladung zur Nationalmannschaft sehr. Ich werde mich in den nächsten Tagen mit Emir darüber unterhalten."

Spahic hatte dem Verein gegenüber bis Montagmittag keinerlei Comeback-Absicht erwähnt. Genau darauf beruft sich aber Susic. Der 59-Jährige, seit fünf Jahren Coach der Nationalelf und damit ein enger Vertrauter des Ex-Kapitäns Spahic, beteuerte, "dass Emir mir am Wochenende gesagt hat, dass er zurückkehren wird. Sonst hätte ich ihn auch nicht nominiert. Ich würde ihn niemals zwingen oder in Schwierigkeiten bringen wollen".

Susic berichtete, Spahic habe vor dem ersten Qualifikationsspiel gegen Zypern angerufen und viel Glück gewünscht. Direkt nach der überraschenden 1:2-Heimniederlage habe ihm der Trainer dann eine SMS geschrieben, mit der Bitte zurückzukehren. Diese Bereitschaft habe er nun erklärt.

Dzeko neuer Kapitän

Der Abwehrchef war nach der WM, bei der er Neuling Bosnien-Herzegowina als Kapitän anführte, "nach reiflicher Überlegung und zahlreichen Gesprächen mit meiner Familie und meinen Freunden" zu der Entscheidung gekommen, "dass ich mich zurückziehen werde". Zurückgerudert ist der 34-Jähriger bisher weder offiziell, noch im internen Kreis.

Nach Informationen bosnischer Medien soll Spahic bei einem Comeback aber nicht mehr die Kapitänsbinde bekommen. Sie soll der frühere Wolfsburger Edin Dzeko (Manchester City) behalten. Dies ist aktuell aber ohnehin nur ein Nebenschauplatz.

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