In der Quali droht Langeweile

SID
Jacques Lambert und das Organisationskomitee liegen gut im Plan für die EM 2016
© getty

Mit der EURO 2016 in Frankreich, die erstmals mit 24 Mannschaften ausgetragen wird, beschäftigt sich die UEFA auf der Sitzung ihrer Exekutive am Donnerstag und Freitag. Probleme wie bei der WM in Brasilien drohen bei der EURO 2016 nicht.

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Probleme wie bei der WM in Brasilien drohen bei der EURO 2016 nicht. Gastgeber Frankreich ist bei den Vorbereitungen auf einem guten Weg. "Mit den Stadionneubauten liegen wir im Plan. Lille und Nizza werden ja schon bespielt", sagte Organisationschef Jacques Lambert vor der Sitzung des Exekutivkomitees der UEFA dem "SID".

Der Franzose stellt den Stand der Vorbereitungen vor, wenn am Donnerstag und Freitag im UEFA-Sitz in Nyon in der Schweiz die EM in zwei Jahren im Mittelpunkt steht. "Was die Auslosung der Qualifikationsgruppen am 23. Februar in Nizza betrifft, befinden wir uns organisatorisch auch im grünen Bereich", betonte Lambert.

Sportlich aber steckt der Teufel im Detail. Erstmals wird eine EM mit 24 Mannschaften ausgetragen. Die UEFA hat 54 Mitglieder. Sie braucht 18 Monate, um 24 aus 54 zu finden. Dabei Spannung zu erzeugen, ist eine Kunst.

DFB behält Marketingrechte

Die Grundvoraussetzung war, dass alle Teilnehmer auf ihre Fernsehrechte und möglichst auch auf ihre Marketingrechte zugunsten einer Zentralvermarktung verzichten. Der DFB behält seine Marketingrechte, gab nur die TV-Rechte ab - gegen eine geschätzte Summe von sechs Millionen Euro pro Spiel.

Veranstalter Frankreich jubelte, weil er als Ausrichter als Pseudo-Qualifikant mitmachen darf. Dafür erhalten die EM-Gastgeber 4,2 Millionen Euro pro Spiel garantiert - eine Summe, die der französische Verband für Freundschaftsspiele auf dem freien Markt nie erzielt hätte.

In Deutschland hat sich RTL gegen die Platzhirsche ARD und ZDF die Rechte an den deutschen Quali-Spielen - auch für die WM 2018 in Russland - gesichert, soll aber dem Vernehmen nach nicht ganz die sechs Millionen pro Match zahlen, die die UEFA dem DFB garantiert hat. Um dennoch den kleinen Verbänden Mehreinnahmen aus den Fernseheinnahmen zu sichern, hat UEFA-Präsident Michel Platini "europäische Wochen" ausgerufen. An Doppel-Spieltagen wird am Donnerstag/Sonntag, am Freitag/Montag und am Samstag/Dienstag gespielt.

CL-Muster bei Nationalmannschaften

Der Spielplan wird von der UEFA nach TV-Gesichtspunkten festgelegt. Damit braucht der DFB seine Gegner nicht mehr zu den traditionellen "Kalendergesprächen". Und Europas Fernseh-Anstalten haben eine Woche lang täglich einen Knaller im Angebot. Das Champions-League-Muster wird auf die Nationalmannschaften übertragen.

Qualifiziert für die Euro 2016 sind die neun Gruppenersten, die neun Gruppenzweiten und der beste Gruppendritte. Die acht anderen Dritten spielen in den bewährten Play-offs die letzten vier Plätze aus. Beginn ist am 7. September, Ende am 13. Oktober 2015; die Play-off-Spiele finden im November statt.

Strittig ist noch, ob die Spiele gegen Frankreich für den Gegner zählen oder nicht. Zur Festlegung der Lostöpfe wird die Rangliste der Nationalmannschaften herangezogen. Deutschland befindet sich in Topf eins und kann damit nicht auf andere Große wie Spanien, Italien oder England treffen. Möglich ist allerdings wieder das von Berti Vogts trainierte Aserbaidschan.

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