Krankl: "Müssen an das Unmögliche glauben"

SID
Schon bei der EM 2008 ging es zwischen Deutschland und Österreich ordentlich zur Sache
© Getty

Zuletzt sorgte der österreichische Fußball durch Randale für reichlich Gesprächsstoff. Nun will die Nationalmannschaft mit einem Sieg gegen Deutschland in der EM-Qualifikation für positive Schlagzeilen sorgen und sich gegen die Piefkes einen Traum erfüllen.

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Wenn Österreich gegen Deutschland Fußball spielt, muss immer noch Hans Krankl als Kronzeuge herhalten. Er ist die Fußball-Legende der Alpen-Republik schlechthin, er ist der "Held von Cordoba", nachdem er bei der WM 1978 in Argentinien für einen sensationellen 3:2-Erfolg des kleinen Österreich gegen den großen Nachbarn gesorgt hatte.

Nun soll sich die Geschichte in der EM-Qualifikation nun wiederholen - Österreich will gewinnen und sich nach den Negativschlagzeilen der vergangenen Wochen einen Traum erfüllen (Fr., 20 Uhr im LIVE-TICKER).

Und wer könnte die Bedeutung der Partie gegen die Deutschen besser einschätzen als eben jener Hans Krankl, der 1978 TV-Kommentator Edi Finger ("I werd narrisch") mit seinem Tor fast in den Wahsinn getrieben hätte.

"Die Partie gegen Deutschland ist für uns das Spiel der Spiele. Wir müssen an das Unmögliche glauben", forderte der 58 Jahre alte Krankl von Pogatetz, Harnik und Co. Der letzte Sieg gelang vor knapp 25 Jahren am 29. Oktober 1986 (4:1) in einem Länderspiel, danach gab es ein 0:0 und fünf Niederlagen in Folge.

Chancen auf EM 2012 schwinden

Eine Fortsetzung der schwarzen Serie würde nicht nur die Teilnahme an der EURO 2012 in Polen und der Ukraine stark gefährden - derzeit steht Österreich mit sieben Punkten aus fünf Spielen nur auf Platz vier der Gruppe A -, sie würde auch die Position von Nationalcoach Dietmar Constantini weiter schwächen.

Der Ex-Trainer von Mainz 05 steht in Österreich massiv in der Kritik. Es wird bereits gemutmaßt, dass Constantini (56) spätestens nach dem Rückspiel in Deutschland am 2. September gehen muss.

Dietmar Constantini gibt sich kämpferisch

Doch noch gibt sich der ÖFB-Coach kämpferisch. "Normalerweise habe ich vor jedem Gegner Respekt, aber diesmal sage ich: Wir müssen den Respekt in der Kabine lassen und mutig sein", sagte er vor dem Duell gegen den Erzrivalen und ergänzte: "Vor 50.000 Zuschauern haben wir die verdammte Pflicht, eine ordentliche Leistung abzurufen. Wir dürfen nicht untergehen." Er sei überzeugt, "dass wir den deutschen Nadelstiche versetzen können".

Wie hoch die Bedeutung der Partie gegen die in Österreich oft nicht gerade beliebten Piefkes ist, unterstreicht auch die Aussage von England-Legionär Paul Scharner von West Bromwich Albion.

"Derzeit denken wir überhaupt nicht über unsere Chancen in der EM-Qualifikation nach - wir leben nur für die beiden Partien gegen Deutschland", sagte der Abwehrspieler.

Andreas Herzog lobt DFB-Team

Dass es mit dem erhofften Erfolgserlebnis jedoch sehr schwer werden könnte, machte schon einmal Andreas Herzog seinen Landsleuten deutlich. Die DFB-Auswahl habe den Anschluss an "die absolute Weltspitze" geschafft, sagte der frühere Bremer und Münchner Bundesliga-Profi unlängst.

Das Team von Bundestrainer Joachim Löw würde mit "herrlichem Offensivspiel begeistern. Die Passfrequenz ist fast so hoch wie bei Barcelona", äußerte der U21-Coach des Österreichischen Fußball-Bundes (ÖFB) voller Bewunderung.

Vier Profis aus der Bundesliga

Um das deutsche Spiel nicht ins Rollen kommen zu lassen, wird Constantini wohl auf vier Spieler aus der deutschen Bundesliga zurückgreifen.

So stehen Emanuel Pogatetz von Hannover 96, Christian Fuchs (FSV Mainz 05), David Alaba (1899 Hoffenheim) und Martin Harnik vom VfB Stuttgart in der Startelf, Skandal-Profi Marko Arnautovic von Werder Bremen wurde aus disziplinarischen Gründen nicht nominiert.

"Das wird ein Riesenspiel. Darauf freue ich mich riesig", meinte Stürmer Harnik - mit dem Siegtreffer am Freitag könnte er in die großen Fußspuren von Hans Krankl treten.

Die EM-Quali in der Übersicht

 

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