Aufklärung um geforderten Österreich-EM-Verzicht

SID

München - In der Debatte um einen EM-Verzicht von Österreichs Fußballern haben die Initiatoren Aufklärungsarbeit geleistet. Die Forderung nach einer Österreich-freien EM 2008 sei ironisch gemeint gewesen, stellte Michael Kriess, Mitbegründer der Initiative "Österreich zeigt Rückgrat", in einem Offenen Brief klar.

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"Natürlich wird Österreich an der EURO teilnehmen", schrieb Kriess, "das vorrangige Ziel war und ist es, eine breite öffentliche Diskussion über die Strukturkrise des österreichischen Fußballs auszulösen und längst fällige Kritik anzubringen. Unser Ziel ist erreicht."

Die abfälligen Äußerungen von Ex-Nationalspieler Andreas Herzog, der die bisher 10.000 Unterstützer der Aktion als "Idioten" bezeichnete, und eine mittlerweile gestartete Gegeninitiative haben die Innsbrucker Gruppe um Kriess zur Flucht nach vorne veranlasst.

"Wenn wir missinterpretiert werden, ist es an der Zeit, all jenen die Pointe des Witzes zu erklären, die ihn nicht verstehen oder nicht verstehen wollen", schrieb Kriess in dem zu Wochenbeginn im Internet veröffentlichen Brief. Man sei bewusst den humoristischen Weg gegangen "und wir haben uns dafür der Mittel der Polarisierung, Polemik und Überspitzung bedient".

Kritik an Stronach und Mateschitz

Die Diskussion dürfte weitergehen, zumal Kriess die beiden Hauptgeldgeber im österreichischen Fußball, den ehemaligen Bundesligapräsidenten Frank Stronach und Salzburgs Mäzen Dietrich Mateschitz, hart attackiert. "Die Stronach-Millionen haben verbrannten rot-weiß-roten Fußballrasen hinterlassen, dessen Rest gegenwärtig Didi Mateschitzs Bullen niedertrampeln", hieß es.

Die Kritik gelte einer Vielzahl von Funktionären in einer Operettenliga, aus der nur schwer international konkurrenzfähige Spieler hervorgehen könnten, ließen die Innsbrucker verlauten: "Es ist an der Zeit, die Ruine Österreichischer Fußball abzureißen und einen Neuaufbau zu beginnen."