Tschechische Defensive ist der Trumpf

SID
EM 2008, Tschechien, Fussball, Petr, Cech
© Getty

Seefeld/Basel - Ohne ihr Herzstück, aber mit viel Herz wollen die Tschechen bei der Europameisterschaft für Furore sorgen. Ausgerechnet beim Saisonhöhepunkt fehlen die kreativsten Köpfe und Garanten für den einstigen "Verwöhn-Fußball":

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Kapitän Tomas Rosicky (FC Arsenal) kann nach einer Knie-Operation die Künste seiner Kollegen nur an Krücken verfolgen. Pavel Nedved (Juventus Turin) ließ sich trotz intensivster Bemühungen nicht zu einem Comeback überreden und Rekord-Nationalspieler Karel Poborsky ist seit der WM 2006 ebenfalls in Pension.

Auch wenn dadurch viel von der spielerischen Substanz verloren ging, sollte das Team von Trainer-Fuchs Karel Brückner schlagkräftig genug sein, den großen Titelfavoriten Paroli bieten zu können. "Wir brauchen uns nicht zu verstecken", sagte Torhüter Petr Cech.

Brückner baut auf "italienischen" Abwehrriegel

Vor dem Eröffnungsspiel gegen Co-Gastgeber Schweiz (Sa., 17.45 Uhr im SPOX-TICKER) warnte der Chelsea-Keeper vor allem vor Dortmund-Stürmer Alexander Frei. "Auf der linken Seite ist die Schweizer Mannschaft sehr spielstark und dann natürlich im Sturmzentrum mit Frei besonders gefährlich."

Vor allem auf der Defensive um den Weltklasse-Keeper ruhen die Hoffnungen der Reprezentace. Ein italienischer Abwehrriegel mit Zdenek Grygera (Juventus Turin), dem Ex-Hamburger Tomas Ujfalusi (AC Florenz), David Rozehnal (Lazio Rom) und Marek Jankulovski (AC Milan) soll die "Null" garantieren.

Viertelfinale als erstes Ziel 

Damit will Brückner das schmerzliche Fehlen von Rosicky & Co sowie die Dauerkrise des einstigen Top-Torjägers Milan Baros kompensieren.

Mit einem Stammplatz können vom Bundesliga-Sextett nur Mittelfeldmann David Jarolim (Hamburger SV) und Sturm-Riese Jan Koller (1. FC Nürnberg) rechnen.

"Unser Ziel ist der Einzug ins Viertelfinale. An etwas anderes denken wir nicht", sagte Brückner. An diese Maßgabe halten sich seine Schützlinge. "Wir haben genug Qualität, die Gruppenphase zu überstehen", assistierte der vor kurzem zum tschechischen "Fußballer des Jahres" gewählte Jankulovski. Cech stößt ins gleiche Horn: "Wir haben einen guten Kader und können das Viertelfinale erreichen. Warten wir ab, was danach passiert."

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