Polen trauern um Ex-Bundesligaprofi Ledwon

SID
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© DPA

Klagenfurt - Der Freitod des früheren Bundesliga-Profis Adam Ledwon hat einen Schatten auf Polens zweiten EM-Auftritt geworfen.

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Der ehemalige Mittelfeldspieler von Bayer Leverkusen nahm sich in seiner Wohnung im EM-Ort Klagenfurt das Leben, wie der Polnische Fußball-Verband (PZPN) auf seiner Internetseite mitteilte.

Der 34-Jährige, der Frau und zwei Kinder hinterlässt, spielte zuletzt für den österreichischen Erstligisten Austria Kärnten. "Das ist für uns alle ein großer Schock", sagte Ledwons früherer Nationalelf-Kollege Tomasz Hajto.

Hajto schockiert

Der Ex-Schalker Hajto hatte noch am Sonntag gemeinsam mit Ledwon Deutschlands 2:0-Sieg gegen Polen im Klagenfurter Stadion verfolgt. "Wir haben Spaß gehabt und viel gelacht", berichtete der frühere Verteidiger des FC Schalke 04.

"Das ist eine Katastrophe und für alle Spieler bei der Europameisterschaft ein Schock", sagte Hajto über den Tod Ledwons.

Kein Trauerflor 

Hajto sprach sich dafür aus, dass vor der Gruppenpartie zwischen Polen und Österreich des 34-Jährigen mit einer Schweigeminute gedacht werden sollte. Zudem sollten alle polnischen Akteure mit Trauerflor auflaufen.

Ein entsprechendes Angebot der EM-Organisatoren wurde allerdings vom polnischen Verband aus Pietätsgründen gegenüber Ledwons Familie abgelehnt.

Die Karriere

Ledwon wurde am 15. Januar 1974 in Olesno (Rosenberg) geboren. Er besaß sowohl die polnische als auch die deutsche Staatsbürgerschaft.

Zwischen 1997 und 1999 war er für Leverkusen aktiv und bestritt in dieser Zeit zehn Bundesliga-Spiele, ehe er zum Zweitligisten Fortuna Köln wechselte, für den er 28 Liga-Partien absolvierte.

Für Polen lief er insgesamt 18 Mal auf. Vor seinem Engagement bei Austria Kärnten war Ledwon in Österreich für Admira Wacker Mödling und Sturm Graz aktiv. "Das ist ein irrsinniger menschlicher Verlust für uns", sagte Kärntens Präsident Mario Canori der österreichischen Nachrichtenagentur APA.