Neu-Frankfurter Korkmaz fiebert EM entgegen

SID
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Stegersbach - Kroatien vor Augen, Eintracht Frankfurt im Kopf: Österreichs Senkrechtstarter Ümit Korkmaz fiebert dem Auftaktspiel des EM-Gastgebers gegen Kroatien entgegen, aber die Vorfreude auf die deutsche Bundesliga lässt sich der Jungstar nicht nehmen.

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"Die Bundesliga war mein Traum, das ist ein Supergefühl", sagte der 22 Jahre alte Mittelfeldspieler von Meister Rapid Wien im Quartier des deutschen Gruppengegners in Stegersbach im Burgenland.

Gut eine Woche nach seinem Einstand in der Nationalmannschaft steht der "Shootingstar" vor seinem EM-Debüt. "Es wäre schön, wenn ich spiele", meinte Korkmaz, der von einem erfolgreichen EM-Start überzeugt ist: "Alle unterschätzen uns, aber wir werden ein paar Mal zuschlagen."

Frankfurt legt vier Millionen Euro hin

Schon seit Ende März hatten der Sohn türkischer Einwanderer und sein Manager Kontakt zur Eintracht. Am 4. Juni gab Frankfurt die Verpflichtung von Korkmaz, der beim 1:1 gegen Nigeria sein erstes Länderspiel bestritt, als Nachfolger von Markus Weissenberger bekannt, der in der neuen Saison für LASK Linz spielen wird.

Der wieselflinke Offensivspieler, der vor drei Jahren noch in der fünften Liga kickte, unterschrieb am Main einen bis 2012 datierten Vertrag, die Ablöse beträgt angeblich vier Millionen Euro. Korkmaz ist neben Sebastian Prödl (Werder Bremen) und Torwart Ramadan Özcan (1899 Hoffenheim) der dritte österreichische Teamspieler, der in der kommenden Saison in Deutschland spielt.

Herzog begrüßt Korkmaz-Wechsel

Mit Jürgen Säumel (Sturm Graz), dessen Wechsel zu Borussia Mönchengladbach so gut wie perfekt ist, und Christian Fuchs (SV Mattersburg), der beim VfL Bochum im Gespräch ist, sind zwei weitere Nationalspieler auf dem Sprung in die Bundesliga. "Ich hoffe, dass es nach der EM noch mehr werden.

Die Nationalmannschaft profitiert davon. Die Bundesliga ist eine der stärksten Ligen der Welt, da kann man sich weiterentwickel und bekommt Klasse", begrüßte Andreas Herzog, Teammanager und Assistent von Teamchef Josef Hickersberger, den Korkmaz-Wechsel.

Aus eigener Erfahrung als Profi in Bremen und bei Bayern München weiß Herzog, "das man in der Bundesliga eine Super-Perspektive hat." Er ist sicher, dass Korkmaz in Frankfurt "für Schlagzeilen sorgen wird. Wenn er sich da durchsetzt, ist für ihn der Weg zu einem Topklub frei." 

"Die Burschen sind gut drauf" 

Hickersbergers Eiertanz um die Torwartfrage und die Undiszipliniertheiten im Team des Österreichischen Fußball-Bundes (ÖFB) interessierten drei Tage vor dem EM-Start nur noch am Rande. "Es waren ein, zwei Kleinigkeiten, die nicht gepasst haben, die man aber nicht dramatisieren sollte. Das Thema ist erledigt", betonte Herzog und ging nach dem Vormittagstraining zur Tagesordnung über: "Die Burschen sind gut drauf und haben hart gearbeitet. Wir dürfen uns durch nichts mehr ablenken lassen, weil wir am Sonntag nur mit hundertprozentiger Leistung und Disziplin bestehen können."

Das Regenwetter im Burgenland, das mit 300 Sonnentagen im Jahr wirbt, hat das Programm des ÖFB-Teams kaum beeinträchtigt. "Die Trainingsplätze sind in einem fantastischen Zustand", berichtete Herzog. Die für Donnerstagnachmittag geplante Übungseinheit sei aber abgesagt worden: "Wir wollen, dass die Spieler bis Sonntag hundertprozentig frisch sind und den Kopf frei kriegen. Am Sonntag wird dann Vollgas gegeben."