Mehrere Krawalle in Ostdeutschland

SID

Hamburg - In den ostdeutschen Städten Magdeburg, Schwerin, Halle und Bautzen haben einige größere Krawalle die friedlichen Fan-Feste zum Finale der Europameisterschaft überschattet.

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Die überwiegende Mehrheit der Millionen Fans in Deutschland war nach der 0:1-Niederlage der deutschen Mannschaft gegen Spanien am Sonntagabend zwar enttäuscht und traurig. Die Menschenmassen beendeten ihre Feste auf den Fan-Meilen aber ruhig und ohne Zwischenfälle.

In Magdeburg zog nach Spielschluss eine Gruppe von Randalierern durch die Innenstadt, zündete Müllcontainer an und warf Steine und Flaschen auf Polizisten.

Acht Beamte wurden leicht verletzt, mehrere Einsatzautos beschädigt. Die Randalierer hätten sich trotz des massiven Polizei-Einsatzes immer wieder neu formiert und seien aus einer Gruppe von etwa 500 Menschen heraus auf die Beamten losgegangen, teilten die Behörden am Montagmorgen mit. Die Einsatzkräfte nahmen mehrere Randalierer in Gewahrsam.

Gezielte Aktion der Randalierer 

Rund 400 Menschen blockierten Montag früh über mehrere Stunden eine Bundesstraße im sächsischen Bautzen und lieferten sich Auseinandersetzungen mit der Polizei geliefert.

Die größtenteils jungen Leute hätten sich offenbar gezielt zu der Aktion nach dem Ende des EM-Finales verabredet, sagte ein Sprecher der Polizeidirektion in Görlitz.

Als die rund 200 Einsatzkräfte die Straße räumen wollten, seien sie beleidigt und angegriffen worden. Zwei Polizisten wurden verletzt, mehrere Einsatzfahrzeuge beschädigt. Die Beamten nahmen sieben Randalierer vorübergehend fest, neun weitere kamen in Gewahrsam.

Mülltonnen in Flammen

Die Polizei in Sachsen hatte zum Finale ihr Augenmerk verstärkt auf Rechtsextremisten gerichtet. Beim EM-Halbfinale Deutschland gegen die Türkei waren einige deutsche Extremisten auf Türken losgegangen.

In der Schweriner Innenstadt randalierten nach Angaben der Polizei 300 Menschen. Die Gruppe habe Mülltonnen angezündet und mit Steinen geworfen, berichtete die Polizei.

Drei Beamte wurden verletzt. In Halle kam es zu kleineren Auseinandersetzungen zwischen Randalierern und Einsatzkräften. 17 Polizisten wurden leicht verletzt, mehrere Haltestellen und Müllcontainer beschädigt.

Bilanz in Berlin positiv

Im übrigen Deutschland war die Nacht nach dem EM-Endspiel nach übereinstimmenden Polizeiberichten weitgehend friedlich. Auch die Berliner Polizei zog am Montag eine positive Bilanz.

Dort hatten die rund 600.000 Fußball-Begeisterten die größte Fan-Zone in Deutschland eher still verlassen. Es habe bis 02.00 Uhr lediglich 59 Festnahmen wegen Bagatellstraftaten gegeben, sagte Polizeisprecher Bernhard Schodrowski.