Knie-Fall Ibrahimovic - Hiddink pokert

SID
Fußball, EM 2008, Schweden, Ibrahimovic
© DPA

Innsbruck - Wie lange hält das Knie von Sorgenkind Zlatan Ibrahimovic? Spielt der St. Petersburger Paradestürmer Andrej Arschawin nach Ablauf seiner Rot-Sperre von Beginn an? Das sind die Schlüsselfragen vor dem Endspiel in der Gruppe D zwischen Schweden und Russland (Mi., 20.30 Uhr im SPOX-TICKER).

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Den Skandinaviern reicht wegen des besseren Torverhältnisses am Mittwoch in Innsbruck bereits ein Remis für den Einzug ins EM-Viertelfinale gegen die Niederlande.

Dagegen muss die Sbornaja diesen Elchtest unbedingt gewinnen, um die Vorrunde zu überstehen. "Schweden ist Favorit", urteilte Russlands Trainer Fuchs Guus Hiddink.

Offensivmann mit dem gewissen Etwas 

Schwedens Mannschaftsärzte behandelten das geschwollene Knie von Ibrahimovic wie ein rohes Ei, um den Einsatz des Schlüsselspielers auf keinen Fall zu gefährden.

Mit seinen beiden Treffern gegen Griechenland (2:0) und Spanien (1:2) hat der Stürmer-Star von Inter Mailand eindrucksvoll bewiesen, dass er für das Drei-Kronen-Team eigentlich unverzichtbar ist. "Ibrahimovic kann den Unterschied ausmachen", räumte Hiddink ein.

Dabei hat der Niederländer in Arschawin selbst einen Offensivmann mit dem gewissen Etwas in seinen Reihen. Der 27 Jahre alte Angreifer vom UEFA-Pokal-Sieger Zenit St. Petersburg brennt auf seine EM-Premiere im erneut ausverkauften Tivoli.

Hiddink mimt den Unentschlossenen 

"Ich bereite mich auf das Spiel vor und hoffe, von Anfang an zu spielen", sagte Arschawin.

Hiddink indes lässt den hungrigen Stürmer und die Öffentlichkeit zappeln und mimt den Unentschlossenen: "Ich weiß nicht. Wir werden sehen, was passiert. Es hängt davon ab, ob die anderen fit sind."

Seine Behauptung, er müsse im Fall eines Arschawin-Einsatzes den bisher einzigen Stürmer Roman Pawljutschenko opfern, überzeugt nicht, da der St. Petersburger eher hängende Spitze spielt.

Keine Chancen auf einen Platz in der Startformation hat Iwan Saenko, der aber erneut auf eine Einwechslung hoffen darf. "Wir sind froh, dass wir dieses Finale spielen können", sagte der Flügelflitzer des Bundesliga-Absteigers 1. FC Nürnberg.

Schweden nicht mit Mauertaktik 

Saenko & Co sind zuversichtlich, erstmals seit 20 Jahren wieder die Vorrunde zu überstehen. Hiddink steht dafür fast schon als Garant: Mit vier anderen Nationalteams schaffte der 61-Jährige bei Welt- oder Europameisterschaften jeweils dieses Kunststück.

Aber auch bei den Skandinaviern herrscht großer Optimismus. "Wir wollen nicht auf Unentschieden spielen, sondern gewinnen", versicherte Trainer Lars Lagerbäck, dass er seinen Schützlingen keinesfalls eine Mauertaktik verordnen werde.

Rosenberg mit der Jokerrolle 

Die offensive Ausrichtung mit dem brandgefährlichen Sturmduo Ibrahimovic/Henrik Larsson hat sich bislang bewährt. "Wir haben gute Chancen gegen Russland", sagte Werder Bremens Markus Rosenberg, dem wieder die Jokerrolle zukommt.

Hiddink rechnet mit einem offensiven Kontrahenten: "Ich glaube nicht, dass die Schweden nur auf Unentschieden spielen werden, das entspricht nicht deren Mentalität. Sie sind nicht eines von den Teams, die nur ein Ergebnis verwalten und auf einen Punkt spielen."

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