Klose rät Podolski bei Bayern zu bleiben

SID
klose, podolski
© Getty

Tenero - WM-Torschützenkönig Miroslav Klose hat seinem Nationalmannschafts-Kollegen Lukas Podolski zu einem Verbleib beim FC Bayern München geraten.

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"Wir sind froh, dass wir ihn haben, nicht nur in der Nationalmannschaft, sondern auch bei Bayern. Ich rate ihm, so lange wie möglich um den Stammplatz zu kämpfen und beim FC Bayern zu bleiben", sagte der 30-Jährige in einem Interview mit "Spiegel Online".

Hinter Podolski liegt eine unbefriedigende Saison mit dem deutschen Fußball-Meister. Meist war er hinter Luca Toni und Klose nur der dritte Stürmer. Die linke Mittelfeldseite, auf der er bei der Nationalelf zum EM-Auftakt gegen Polen eingesetzt wurde, ist in München durch den Franzosen Franck Ribery blockiert.

Klose bescheinigte seinem WM-Sturmpartner einen starken Start ins Turnier. Er habe keinen besseren Mittelfeldspieler am ersten Spieltag der EM gesehen, sagte der Münchner, auch nicht den portugiesischen Star Cristiano Ronaldo. "Selbst der war nicht so stark. Ronaldo ist wichtig in der Offensive, nach hinten stellt er aber nur ein paar Passwege zu. Das, was Lukas gegen Polen geleistet hat, war mehr wert. Wie er in der Defensive gearbeitet und attackiert hat, war sensationell. So gut habe ich ihn noch nie gesehen", lobte Klose.

Selbstloser Klose

Während Podolski mit zwei Treffern gegen die Polen der gefeierte Spieler war, ging Klose leer aus. "Wir Stürmer werden immer an unseren Toren gemessen. Ich sehe das eigentlich nie so. Sicherlich will ich viele Treffer erzielen. Aber wenn ich passe, und der Poldi schiebt den Ball rein, ist das für mich, als ob ich selbst getroffen habe", schilderte Klose.

"Natürlich ist Lukas am nächsten Tag der Held in den Zeitungen. Er hat ja getroffen, nicht ich. Das ist der einzige Unterschied. Wäre ich Tennisprofi, würde ich egoistischer denken und selbst die Punkte machen. Aber ich bin Mannschaftssportler." 

Unterdessen wirb der polnische Botschafter in Deutschland, Marek Prawda, um Podolski als hervorragenden Vermittler, um das manchmal schwierige Verhältnis zwischen den beiden Staaten zu festigen.

"Lukas hat viele Fanclubs in Polen. Der Verzicht auf eine demonstrative Jubelgeste gegen Polen war sehr echt", sagte Prawda der Zeitschrift "Bunte" über den in Polen geborenen Stürmer.