"Ivan"-Duo hofft auf Einsatz gegen Deutschland

SID
rakitic
© Getty

Bad Tatzmannsdorf - Das "Ivan"-Duo scharrt mit den Hufen, doch Kroatiens Nationalcoach Slaven Bilic wollte seinen Bundesliga-Legionären Klasnic und Rakitic keine Einsatzgarantie gegen Deutschland geben.

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"Beide sind hervorragende Spieler und sie sind hungrig zu spielen", sagte Bilic. Zwei Tage vor dem Duell der beiden Auftaktsieger in Klagenfurt wollte sich der 39-Jährige aber nicht in die Karten schauen lassen und stellte keine Freifahrtscheine für die Startformation aus.

Vor dem Spiel der beiden Gruppenfavoriten verzichtete Bilic auf die zuvor so oft gehörten forschen Töne. "Wir sind voller Respekt, aber nicht ängstlich", berichtete Bilic, für den die DFB-Auswahl zu den "Topfavoriten in diesem Turnier" zählt. "Alles hängt von uns ab. Wenn wir so spielen, wie wir können - und nicht so wie gegen Österreich -, dann haben wir vor niemandem Angst", sagte Rakitic dazu.

Er und Klasnic hatten vehement für sich geworben. "Wir werden im Training Vollgas geben, damit der Trainer nicht ans uns vorbeikommt", versprach Schalkes Jungstar Rakitic. Sein möglicher Startelf-Rivale Klasnic pflichtete ihm bei: "Wir haben in der Bundesliga gezeigt, dass wir auf einem Top-Level spielen", sagte der Angreifer von Werder Bremen.

Rakitic in der Startelf

Am Vortag hatte Bilic nach dem glanzlosen Arbeitssieg gegen Österreich zwei Änderungen angedeutet. So wird im EM-Quartier in Bad Tatzmannsdorf spekuliert, dass er für den formschwachen Dortmunder Mladen Petric dessen Kumpel Rakitic bringen wird. Zumindest gab Bilic zu, dass der Schalker wie auch Klasnic zu den Startelf-Kandidaten zähle.

Bereits während des 1:0 gegen Österreich, Kroatiens erstem EM-Sieg seit 1996, habe er über den dribbelstarken Rakitic nachgedacht, sich dann aber doch gegen einen Einsatz des 20-Jährigen entschieden: "Ich wollte ihn nicht in das unruhige Meer werfen."

Neben Petric gilt Außenverteidiger Danijel Pranjic als Wackelkandidat. Ihn könnte der Herthaner Josip Simunic links in der Viererkette ersetzen, so dass wohl Dario Knezevic gemeinsam mit BVB-Profi Robert Kovac die erwarteten deutschen Angreifer Mario Gomez und Miroslav Klose in Schach halten soll.

Respekt vor DFB-Elf

Der Respekt vor dem DFB-Angriff ist groß. "Sie haben Weltklasse-Stürmer in ihren Reihen", sagte Klasnic, der mit HSV-Profi Ivica Olic und Petric um einen Platz im Angriff rangelt. Der 28-Jährige, der sich vor wenigen Monaten einer Nierentransplantation unterziehen musste, will sein märchenhaftes Comeback mit einem Einsatz krönen: "Es ist wie ein Bonus für mich."

Am Vortag hatte Bilic kritische Fragen nach dem insgesamt schwachen Auftritt gegen Österreich brüsk abgewiegelt. "Wisst ihr, wann wir das letzte Mal bei einer Europameisterschaft gewonnen haben? Da hat die Hälfte von euch noch einen Schnuller im Mund gehabt", beschied Bilic kroatischen Journalisten.

Zudem stellte er klar, dass er nach dem Sieg über Österreich auf Wunsch einiger Spieler in der Kabine das Lied "Lijepa li si" (Bist du schön) der als nationalistisch geltenden kroatischen Band "Thompson" gespielt habe. Dies habe nichts mit Nationalismus zu tun. Bilic: "Es ist definitiv ein toller Song, den meine Spieler und unsere Fans gerne singen."