Italien weint - und ruft nach Lippi

SID
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© DPA

Rom - Am Tag nach der Elfmeter-Schlappe der Azzurri bei der Europameisterschaft suchte Italien Erklärungen für das Desaster von Wien. "Armer Donadoni, er wird dafür bezahlen müssen", titelte die Zeitung "La Repubblica".

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Für den 44-jährigen Norditaliener Roberto Donadoni war das Viertelfinal-Aus wohl das letzte Spiel als Nationalcoach - da sind sich Experten und Medien einig.

Marcello Lippi soll wieder her - jener Mann, der 2006 beim WM-Endspiel in Berlin ein italienisches Sommermärchen wahr werden ließ.

"Das blaue Reich von Roberto Donadoni dürfte gestern mit dem Elfmeter von Cesc Fabregas sein Ende gefunden haben", meinte die "Gazzetta dello Sport", während der "Corriere dello Sport" gleich einen Aufruf wagte: "Lippi, komm zurück!"

Zwischenfall in Mailand

Im ganzen Land ist die Enttäuschung groß. Voller Hoffnung hatten sich Hunderttausende vor den allerorts aufgebauten Mega-Leinwänden versammelt und trotz der schwachen Leistung 120 Minuten lang mitgefiebert.

Fast 22 Millionen Italiener verfolgten das Match im Fernsehen. Am Ende wurde mehr als eine Träne vergossen.

Zu einem Zwischenfall kam es in Mailand, wo etwa ein Dutzend aufgebrachter Italiener eine Gruppe von Spaniern angriff. Glasflaschen flogen, zwei spanische Flaggen wurden angezündet.

"Sie haben uns verfolgt und Stühle und Flaschen nach uns geworfen und uns immer wieder beleidigt", sagte die 20-jährige Laura aus Alicante.