Harnik will sich für Werder empfehlen

SID
EM 2008, Österreich, Harnik, Bremen
© DPA

Wien - Gestern noch in der Regionalliga, jetzt bei der großen EM-Show. Bundesligaprofi Martin Harnik von Werder Bremen hat sich im Auftaktspiel der österreichischen Nationalmannschaft gegen Kroatien mit einer guten zweiten Halbzeit in den Vordergrund gespielt.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Der Österreicher hat sich mit dieser guten Leistung für einen Einsatz im zweiten Gruppenspiel gegen Polen empfohlen (20.45 Uhr im SPOX-TICKER). Wunschlos glücklich ist der Stürmer, der am Dienstag seinen 21. Geburtstag feierte, aber nicht.

"Ich möchte mich für Werder empfehlen", sagt der gebürtige Hamburger, "aber ich spiele hier bei der Europameisterschaft, und danach vielleicht wieder in der dritten Liga. Das ist natürlich nicht mein Anspruch".

SMS von Schaaf

Mit seinem guten Auftritt bei Österreichs EM-Premiere in Wien hat Harnik bei Thomas Schaaf bereits ein paar Pluspunkte gesammelt. Noch vor der Partie gegen die Kroaten hatte sich Bremens Trainer per SMS bei dem Stürmer gemeldet.

"Er hat mir Glück gewünscht und gemeint, dass er weiß, was ich kann", berichtete Harnik, der in der vergangenen Saison lediglich neun Bundesligaeinsätze hatte und im Frühjahr im Regionalligateam von Trainer Thomas Wolter beim Kampf um die Qualifikation für die neue 3. Liga Spielpraxis sammeln durfte.

Kein Gedanke an Abschied

"Es fällt nicht so schwer, wenn man von der Regionalliga auf die EM umswitchen muss, weil es einfach pusht, vor diesen Zuschauern einzulaufen", meinte Harnik und äußerte gleichzeitig seinen Wunsch nach regelmäßigeren Einsätzen in der Bundesliga, "denn die Umstellung von der EM zu den Amateuren ist doch sehr schwierig."

An einen vorzeitigen Abschied vom Vize-Meister, bei dem er einen Vertrag bis 2010 besitzt, denkt der Sohn eines Grazers und einer Deutschen im Moment nicht.

Spekulationen, die ihn mit dem italienischen Erstligaklub SSC Neapel oder dem Hamburger SV in Verbindung brachten, bezeichnete der pfeilschnelle Stürmer als "völlig aus der Luft gegriffen".

Volle Konzentration auf EM

Erst nach der EM will sich Harnik, der bisher acht Länderspiele für Österreich bestritt und beim Debüt im August 2007 gegen die Tschechen (1:1) seinen bisher einziges Tor erzielte, mit der Zukunft beschäftigen, jetzt gilt die volle Konzentration dem Nationalteam.

"Ich habe meinem Spielerberater gesagt, dass wir Angebote jetzt gar nicht zu besprechen brauchen. Das Transferfenster ist auch nach der EM lange genug offen."

Freude über Verstärkung aus Österreich

Zunächst freut sich Harnik, dass er in der kommenden Saison in Bremen "Verstärkung" aus Österreich bekommt. Der um elf Tage jüngere Abwehrspieler Sebastian Prödl wechselt von Sturm Graz an die Weser.

Die Entwicklung in der Stürmersituation bei Werder will der deutsch-österreichische Doppelstaatsbürger genau verfolgen: "Wenn Bremen einen neuen Stürmer holt, ist der erstmal wieder unter den ersten beiden gesetzt. Das heißt, dann rutsche ich auf Platz fünf ab, und das ist natürlich nicht mein Ziel."