Hamit Altintop der Initialzünder

SID
EM 2008, Fussball, Türkei, Altintop
© Getty

Wien - Für die umjubelten späten Tore waren bislang andere zuständig, doch ohne Hamit Altintop wären die Last-Minute-Männer der Türkei wohl längst im Sommerurlaub.

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Der Allround-Profi vom FC Bayern München hat maßgeblichen Anteil am Einzug des Halbmond-Teams ins Viertelfinale bei der Fußball-Europameisterschaft.

Wenn nichts mehr geht und eine Niederlage droht, entbindet Trainer Fathi Terim den 25-Jährigen von den taktischen Zwängen auf der ungewohnten Position des rechten Verteidigers.

"Habe mich wohlgefühlt" 

Schon gegen die Schweiz (2:1) kurbelte Altintop die Schlussoffensive mit an. Gegen Tschechien (3:2) gab er die Vorlagen zu allen drei Treffern. "Ich durfte endlich auch einmal im Mittelfeld spielen und habe mich dort richtig wohlgefühlt", schrieb der gebürtige Gelsenkirchener auf seiner Internetseite.

Die großen Verletzungsprobleme im türkischen Team sorgen wohl dafür, dass Vorlagen-Spezialist Altintop auch am Freitag (ab 20.30 Uhr im SPOX-TICKER) im Viertelfinale gegen Kroatien im Wiener Ernst-Happel-Stadion zunächst hinten ran muss.

Dem wichtigsten Spiel der Türkei seit dem WM-Halbfinale 2002 gegen Brasilien (0:1) blickt er aber voller Vorfreude entgegen. "Wenn wir aber unseren Fußball spielen, dann können wir einiges schaffen. Und deshalb müssen wir auch keine Angst haben, denn spätestens mit dem Sieg gegen die Tschechen haben wir eine Menge Selbstvertrauen getankt. Das werden wir am Freitag richtig einsetzen", sagte Altintop.

Sein Bruder fehlt 

Nach auskuriertem Knöchelbruch und kurz vor EM-Beginn überstandener Adduktorenzerrung fühlt sich Altintop nach dem Umzug ins neue EM-Quartier vor den Toren Wiens pudelwohl. Nur Halil fehlt ihm. Gemeinsam mit dem Zwillingsbruder hatte er vor sechs Jahren den türkischen Siegszug bei der WM in Südkorea und Japan im heimischen Wattenscheid vor dem Fernseher verfolgt.

Der Traum, einmal gemeinsam bei einem großen Turnier zu spielen, wurde durch Terims-Personalpolitik durchkreuzt.

Gegen Kroatien wird Halil nun alleine Daumen drücken müssen. Hamit wird derweil versuchen, dass die vielen Ausfälle nicht ins Gewicht fallen. Fehlen wird den Türken auch ihr Stammtorwart Volkan Demirel, der nach seinem Platzverweis gegen Tschechien von der UEFA für zwei Spiele gesperrt wurde.

"Rüstü Recber ist ein erfahrener Mann mit Ausstrahlung und somit kein schlechter Ersatz", sagt Altintop über den zweiten Schlussman. "Deswegen bin ich auch sehr optimistisch, denn wir haben gegenüber den Kroaten die deutlich besseren spielerischen Mittel."