Finales Fußball-Fieber in Deutschland

SID
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© DPA

Hamburg - Noch größer, noch bunter, noch lauter: Deutschland fieberte am Sonntag kollektiv dem Anpfiff des Endspiels der EM gegen Spanien in Wien entgegen.

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Bereits in den Morgenstunden zogen viele Fußball-Anhänger auf die Fan-Meilen in den Städten. Neue Party-Zonen waren hinzugekommen, viele zum Finale noch einmal vergrößert worden. Bands und Disc Jockeys vertrieben den Fußballfreunden die Zeit bis zum Spielbeginn um 20.45 Uhr.

Die Veranstalter rechneten für den Final-Sonntag mit neuen Rekord-Zahlen beim Public Viewing. Vor den Großleinwänden wurden etliche Millionen Menschen erwartet. TV-Experten gingen zudem von rund 30 Millionen Fans vor den deutschen Fernsehern zu Hause sowie in den Kneipen und Vereinsheimen aus.

Feiern statt Randale

Die Kurve der kollektiven Erregung in der Bundesrepublik steigt von Stunde zu Stunde. Ob in den Ausflugsorten, beim Kirchgang, beim Frühschoppen oder bei den nachbarlichen Gesprächen - es gab quasi nur ein Thema "Wo guckst Du heute Abend? - und eine gemeinsame Hoffnung: "Wir gewinnen - mit oder ohne Ballack."

Die Sicherheitskräfte sehen den Partys im allgemeinen mit Ruhe und Zuversicht entgegen. "Die jüngsten Erfahrungen beim EM-Halbfinale haben wieder gezeigt: Die große Mehrheit will keinen Krawall, sie will feiern", hieß es. Dennoch wurden in einigen Städten mehr Polizisten zur Sicherheitskontrolle eingesetzt als bei den EM-Spielen der deutschen Mannschaft in den vergangenen Wochen.

Wien in schwarz-rot-gold getaucht

Die Polizei in Sachsen lenkte ihr Augenmerk verstärkt auf Rechtsextremisten. Beim EM-Halbfinale Deutschland gegen die Türkei waren einige deutsche Extremisten auf Türken losgegangen. In Leipzig und Dresden wurden die Fan-Areale abgesperrt. Am Einlass wurden Taschen auf Feuerwerkskörper und Glasflaschen untersucht.

Auch in Wien haben sich Tausende Fans aus Deutschland und Spanien in der Innenstadt versammelt, um sich auf das EM-Finale am Abend im Ernst-Happel-Stadion einzustimmen. "Alle sind friedlich, die Stimmung könnte nicht besser sein", sagte EM-Sprecher Alexander Markatovits. Bis zum Abend wurden mindestens 40.000 deutsche Fans und etwa 15.000 Gäste aus Spanien in der Donaumetropole erwartet.

Merkel und Köhler live dabei

Vor dem Brandenburger Tor in Berlin stellten sich die Fans auf der größten Jubel-Meile bereits auf die nächste Party ein. An diesem Montag will die Nationalmannschaft mit den Berliner Fans feiern - möglichst mit dem EM-Pokal in der Hand, nachdem es vor zwei Jahren bei der Heim-WM "nur" zum dritten Platz gereicht hatte.

Bundespräsident Horst Köhler machte der deutschen Mannschaft noch einmal Mut für das Finale. "Ich bin sicher: Unser Team schafft das", sagte Köhler in einem Beitrag für die "Bild am Sonntag".

Der Bundespräsident wollte beim Endspiel ebenso wie Kanzlerin Angela Merkel auf der Tribüne sitzen. Aus Spanien hatten König Juan Carlos und Ministerpräsident Jose Luis Rodriguez Zapatero ihr Kommen angekündigt.

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