Bilic nominiert Bundesliga-Sextett für Kroatien

SID
Bilic, Kroatien, EM 2008
© Getty

Zagreb - Kroatiens Nationalcoach Slaven Bilic konnte sich genüsslich zurücklehnen und das Personal-Puzzle seiner Gruppengegner verfolgen.

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Während sich seine Trainer-Kollegen Joachim Löw, Leo Beenhakker und Josef Hickersberger erst auf ihr EM-Aufgebot festlegten, hatte Bilic bereits am 5. Mai alle Fragen beantwortet und in Robert Kovac (Borussia Dortmund), Josip Simunic (Hertha BSC), Ivan Rakitic (Schalke 04), Mladen Petric (Borussia Dortmund), Ivica Olic (Hamburger SV) und Ivan Klasnic (Werder Bremen) ein halbes Dutzend Profis aus der Fußball-Bundesliga nominiert.

"Wir sind wahrscheinlich die einzige Nationalmannschaft, deren erste Aufstellung sich am Ende bestätigt hat", sagte Bilic in Zagreb.

Hoffnungen ruhen auf Modric

Der 39-Jährige hatte vor knapp vier Wochen exakt die gleichen 23 Akteure, von denen 20 ihr Geld im Ausland verdienen, vorläufig nominiert.

Daher konnte der frühere Verteidiger des Karlsruher SC, der den ehemaligen Bayern-München-Profi Niko Kovac zum Kapitän bestimmt hat, schon früh den Fokus ganz auf die Auftaktpartie am 8. Juni gegen Gastgeber Österreich in Wien richten.

Und seine Profis sind dementsprechend heiß. "Wir haben vor vier Jahren im Prater vor der WM in Deutschland gespielt und mit 4:1 gesiegt. Die Österreicher sind nichts Besonderes, wir haben sie vollkommen zertrümmert", tönte Jungstar Luka Modric in der Zeitung "Vecernji list".

Der 22-Jährige, der nach der EM für rund 21 Millionen Euro zum Premier-League-Club Tottenham Hotspur wechselt, gilt als größtes Talent des Landes.

Von seinen Ideen wird bei der Europameisterschaft auch abhängen, ob die Angreifer Petric, Olic und Klasnic wie erhofft glänzen können. "Luka Modric ist für Kroatien das, was Ballack für Deutschland ist", brachte die Zeitung "24sata" seine Bedeutung auf den Punkt.

Petric will sich empfehlen

Noch bis zur EURO-Generalprobe gegen Ungarn schlagen die Kroaten im slowenischen Catez im Trainingslager ihre Zelte auf.

Beim Spiel in Budapest wird sich dann auch zeigen, ob Bilic auf das von ihm ursprünglich favorisierte 4-4-2 zugunsten einer Formation mit nur einer Spitze verzichtet.

Zumindest die Bundesliga-Angreifer dürften für eine Beibehaltung des erfolgreichen Systems aus der EM-Qualifikation, in der Kroatien dem Fußball- Mutterland England den K.o. versetzte, plädieren.

Werder Bremens langjähriger Torjäger Klasnic ("Ich habe mich noch nicht entschieden, wohin ich gehen werde") will sich mit einem starken Turnier für einen neuen Arbeitgeber empfehlen - und auch Petric' Zukunft beim BVB ist trotz eines langfristigen Vertrags nicht völlig gesichert.

Kader: 

Tor: Stipe Pletikosa (ZSKA Moskau/68), Vedran Runje (RC Lens/4), Mario Galinovic (Panathinaikos Athen/2)

Abwehr: Robert Kovac (Borussia Dortmund/73), Dario Simic (AC Mailand/98), Josip Simunic (Hertha BSC/62), Vedran Corluka (Manchester City/19), Dario Knezevic (AS Livorno/6), Danijel Pranjic (SC Heerenveen/10), Hrvoje Vejic (Tom Tomsk/Russland/2)

Mittelfeld: Niko Kovac (Red Bull Salzburg/76), Luka Modric (Dinamo Zagreb/25), Niko Kranjcar (FC Portsmouth/40), Darijo Srna (Schachtjor Donezk/54), Ivan Rakitic (FC Schalke 04/7), Nikola Pokrivac (AS Monaco/1), Jerko Leko (AS Monaco/52), Ognjen Vukojevic (Dinamo Zagreb/4)

Angriff: Mladen Petric (Borussia Dortmund/22), Igor Budan (AC Parma/5), Ivica Olic (Hamburger SV/53), Ivan Klasnic (Werder Bremen/28), Nikola Kalinic (Hajduk Split/1).