"Wir waren klar besser als der Rest"

Von Interview: Thomas Gaber
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© Imago

München - Überragende Zweikampfwerte, brilliantes Passspiel, Abräumer vor der Abwehr  - Marcos Senna war der heimliche Chef im Mittelfeld von Europameister Spanien. 

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Xavi wäre ohne den Backup vom FC Villarreal nicht zum besten Spieler des Turniers gewählt worden. Senna hat bei der EM schwer beeindruckt und das Interesse einiger Topklubs geweckt. Juventus Turin und der FC Arsenal wollen den gebürtigen Brasilianer verpflichten.

Im Interview mit SPOX.com spricht Senna, 31, über einen möglichen Wechsel, das EM-Finale gegen Deutschland und seine Rolle im Team der Spanier.

SPOX: Mal ehrlich, hat Spanien den Titel verdient?

Marcos Senna: Wir haben ein sehr gutes Turnier gespielt und schönen Fußball geboten. Wir waren klar besser als der Rest. Von daher ist der Titel verdient. Deutschland war ein unangenehmer Gegner, aber wir haben den Deutschen mit unserem Stil den Zahn gezogen.

SPOX: War das Finale der Höhepunkt Ihrer Karriere?

Senna: Es gab schon viele schöne Momente in meiner Karriere, aber das Finale war der Beste. Die EM ist ein sehr bedeutendes Turniere und das Finale war der absolute Höhepunkt. Mit diesem Titel ist eine riesige Last von der ganzen Mannschaft gefallen und ich bin mir sicher, dass wir auch in Zukunft noch viel erreichen können.

SPOX: Sie haben eine sehr starke EM gespielt. Über 80 Prozent Ihrer Pässe kamen zum Mitspieler und auch Ihre Zweikampfwerte waren top. Woher nehmen sie diese Ruhe?

Senna: Das ist mein Job. Ich mag es, wenn ich dem Team helfen kann. Aber die ganze Mannschaft hat sich während des ganzen Turniers als Einheit präsentiert, das war unser Geheimnis. Jeder wusste, wie wichtig dieser Titel ist.

SPOX: Was war das Geheimnis des Erfolges?

Senna: Es hat einfach alles gestimmt. Die Stimmung im Team, der Trainer und der Glaube daran, dass wir den Titel holen können.

SPOX: Macht Sie der EM-Titel stolz?

Senna: Natürlich, ich bin überglücklich und sehr stolz, der erste Südamerikaner zu sein, der die EM gewonnen hat.

SPOX: Wie verbringen sie die nächsten Tage?

Senna: Jetzt genießen wir erstmal den Erfolg und werden noch ein bisschen feiern. Ich habe sogar Alkohol getrunken. An einem besonderen Tag darf man das.

SPOX: Wie war ihre Beziehung zu Nationaltrainer Luis Aragones?

Senna: Er war wie ein Vater für uns. Er hat unglaublich viel Erfahrung und weiß immer, was zu tun ist. Er ist eine außergewöhnliche Persönlichkeit. Schade, dass er nicht weitermacht. (Aragoneswechselt zu Fenerbahce Istanbul, Anm. d. Red.).

SPOX: Beim Confed Cup 2009 könnten Sie mit Spanien auf ihr Heimatland Brasilien treffen...

Senna: Im Moment zählt für mich nur das spanische Team. An den Confed Cup denken wir derzeit nicht. Das brasilianische Team macht zwar eine schwere Zeit durch, aber Brasilien ist Brasilien und sie werden sich schon wieder fangen.

SPOX: Was sagen sie zum Interesse von Juventus Turin und dem FC Arsenal?

Senna: Das Interesse dieser Vereine ehrt mich natürlich. Mal sehen, wie es bei mir weitergeht. 

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