Bei Holland läuft's

SID
Holland, Wales, Robben
© DPA

Rotterdam - Die niederländische Nationalmannschaft fährt gut gerüstet zur EM in Österreich und der Schweiz. Acht Tage vor dem Auftaktmatch gegen Weltmeister Italien in Bern feierte die Elftal in Rotterdam mit dem souveränen 2:0 (1:0)-Erfolg gegen Wales eine vielversprechende EM-Generalprobe.

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Vor 50.000 Zuschauern im ausverkauften Stadion De Kuip erzielten Arjen Robben (35.) und Wesley Sneijder (54.) die Tore zum verdienten Sieg für den Europameister von 1988.

Bondscoach Marco van Basten bot im 125. Länderspiel von Torhüter Edwin van der Sar die Startformation auf, der er voraussichtlich auch im ersten EM-Gruppenspiel am 9. Juni gegen die Italiener vertrauen wird.

Ohne van Persie 

Rafael van der Vaart vom Hamburger SV agierte in dem 4-2-3-1-System im zentralen offensiven Mittelfeld. Rechts spielte Wesley Sneijder, Robben wirbelte meist auf der linken Seite.

Aus dem EM-Kader fehlte nur der zuletzt angeschlagene Arsenal-Stürmer Robin van Persie, der aber bis zum Turnierauftakt wieder fit sein soll.

Schwacher Start

Gegen die massive Defensive der Waliser taten sich die ganz in Blau spielenden Oranjes nur in der Anfangsphase schwer. Da funktionierte das schnelle Spiel in die Spitze zu selten, so dass Ruud van Nistelrooy kaum gute Anspiele bekam.

Die besten Chancen hatten zunächst dessen Teamkollegen von Real Madrid, Robben (8.) und Sneijder (15.). Nach Robbens Führungstreffer liefen die Kombinationen flüssiger. Der von Schalke 04 umworbene Orlando Engelaar (FC Twente) und Sneijder schossen gefährlich aus der Distanz.

Zahlreiche Chancen für Elftal

Im zweiten Durchgang brachte van Basten vier frische Kräfte. Vor allem Dirk Kuyt sorgte für einige Verwirrung vor dem Waliser Tor.

Mit einem direkt verwandelten Freistoß aus knapp 25 Metern sorgte Sneijder für die Entscheidung in der einseitigen Partie, die die Niederlande angesichts zahlreicher Chancen höher hätte gewinnen müssen.

Polen nur remis

Polen kam bei der Generalprobe gegen Dänemark nicht über ein 1:1 (0:1) hinaus. Die Dänen gingen durch Martin Vingaard (28.) in Führung. Jacek Krzynowek schaffte noch vor der Pause (43.) den Ausgleich. Zuvor war Maciej Zurawski (36.) mit einem Elfmeter am dänischen Torhüter Thoams Sörensen gescheitert.

40.000 Zuschauer sahen eine mäßige Leistung ihrer Mannschaft. Bis auf die verletzten Jakub Blaszczykowski von Borussia Dortmund und Michal Zewlakow hatte Polens niederländischer Nationaltrainer Leo Beenhakker sein stärkstes Team aufgeboten. Torraumszenen blieben Mangelware.

"Wir müssen heute noch nicht fit sein. Entscheidend ist der 8. Juni, wenn wir gegen Deutschland spielen", sagte Beenhakker.

Schweden patzt

Mit den Super-Stars Zlatan Ibrahimovic, Henrik "Henke" Larsson und Fredrik Ljungberg und einer 0:1-Heimniederlage gegen die Ukraine hat sich Schweden zur EM verabschiedet.

Im Stockholmer Rasunda-Stadion schoss Serhiy Nazarenko von Dnjepr Dnjepropetrovsk in der 84. Minute den Siegtreffer für die nicht für das EM-Turnier qualifizierte Ukraine. Die Elf von Nationaltrainer Lars Lagerbäck zeigte vor allem in der Abwehr Schwächen, spielte kaum Torchancen heraus und wurde vom Publikum ausgepfiffen.

Knapp eine Woche vor dem ersten EM-Gruppenspiel gegen Griechenland konnte auch der lange verletzte Mittelfeldspieler Tobias Linderoth von Galasataray Istanbul eingesetzt werden.

Griechen schwach

Griechenland enttäuschte erneut. Der Titelverteidiger kam in Offenbach nicht über ein 0:0 gegen Außenseiter Armenien hinaus, nachdem die Mannschaft von Trainer Otto Rehhagel zuletzt 2:3 in Ungarn verloren hatte.

8032 überwiegend griechische Fans auf dem Bieberer Berg sahen eine über weite Strecken ideen- und drucklose Vorstellung ihrer Mannschaft, in der es eine halbe Stunde bis zur ersten griechischen Chance durch Dimitrios Salpingidis dauerte.

Salpingidis köpfte aus Nahdistanz aber über das Tor. Zuvor verhinderte Torhüter Antonios Nikopolidis nach einem kapitalen Schnitzer des Frankfurters Sotorios Kyrgiakos sogar einen Rückstand (15.). Die Abwehr des Favoriten geriet gegen die quirligen Armenier wiederholt in Bedrängnis.

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