Lob für Fandels EM-Debüt

SID
Fußball, Fandel
© DPA

Genf - Musikschulleiter Herbert Fandel hat bei seinem EM-Debüt stets den richtigen Ton getroffen.

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Der 44 Jahre alte Schiedsrichter aus Kyllburg empfahl sich durch eine souveräne und unaufgeregte Leistung beim 2:0-Sieg Portugals gegen die Türkei in Genf für weitere Aufgaben und behielt auch in kniffligen Situationen Ruhe und Übersicht.

"Ich habe das Spiel sehr genossen. Es war eine tolle Atmosphäre und sicher ein Höhepunkt meiner Karriere", sagte Fandel.

Nur zweimal Gelb 

Seine Leistung wollte und konnte Fandel nicht kommentieren. "Das dürfen wir während des Turniers nicht. Daran möchte ich mich halten. Bitte haben Sie dafür Verständnis", bat Fandel, der sonst eine Rüge der Schiedsrichterkommission der Europäischen Fußball-Union (UEFA) oder gar Schlimmeres fürchten müsste.

Bereits vor dem EM-Start hatte der erfahrene FIFA-Referee der Partie entgegen gefiebert: "Für mich ist die EM auf Augenhöhe mit den Finals im UEFA-Cup 2006 und der Champions League 2007 sowie den beiden DFB-Pokal-Endspielen."

In der 5. Spielminute hatte Fandel zum ersten Mal Gelb gezückt. Mit der frühen Verwarnung des Türken Kazim demonstrierte er beiden Teams, dass er notfalls hart durchgreifen würde. Die Strategie ging auf: Nur zwei weitere Karten musste er im Spielverlauf zeigen.

Hoffen auf weitere Einsätze 

Die erste wirklich knifflige Situation erlebten der DFB-Unparteiische und seine Assistenten an der Linie, Carsten Kadach und Volker Wezel, in der 17. Minute: Portugals Pepe stieg nach einer Flanke von Simao hoch und versenkte den Ball per Kopf im Netz. Erst nach mehreren TV- Zeitlupen war zu sehen, dass das Gespann mit der Entscheidung, den Treffer wegen Abseits nicht anzuerkennen, richtig lag.

Lobenswert auch, dass Fandel nach einem rüden Foul von Gökhan an Simao kurz vor der Strafraumgrenze zunächst auf Vorteil erkannte, auch wenn Nuno Gomes anschließend nur den Pfosten traf. Sünder Gökhan wurde bei der nächsten Unterbrechung regelkonform mit Gelb bestraft.

Fandel, der auch auf mehrere Schwalben - unter anderem von Superstar Cristiano Ronaldo - nicht hereinfiel, hofft nun auf weitere Einsätze. Über ein EM-Aus nach der Vorrunde wäre er aber nicht gar so traurig: Denn das würde heißen, dass die deutsche Mannschaft weiter ist. "Natürlich bin ich auch Fan der DFB-Elf und drücke ihr die Daumen."

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