Harnik winkt Platz in der Startelf von Österreich

SID
EM 2008, Österreich, Harnik
© DPA

Graz - Erst krachte es im Training, dann bei der EM-Generalprobe - mit seinem Tor bei Österreichs 5:1-Sieg gegen Malta hat sich Bundesliga-Legionär Martin Harnik womöglich in die Startelf des Mit-Gastgebers geschossen.

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"Ich habe noch einmal meine Visitenkarte abgegeben. Wenn ich mich im Training steigere, dann hoffe ich, dass ich dabei bin", sagte der 20 Jahre alte Stürmer von Vize-Meister Werder Bremen.

Teamchef Josef Hickersberger hat die Stürmerfrage noch nicht beantwortet, doch alles deutet darauf hin, dass beim EM-Auftakt gegen Kroatien der zweifache Torschütze Roland Linz und Harnik das Angriffsduo beim deutschen Gruppengegner bilden werden.

Erholung bei der Oma

Bevor das Hickersberger-Team sein EM-Quartier in Stegersbach im Burgenland bezieht, erholte sich Harnik am freien Wochenende bei seiner steirischen Großmutter vom Stress der vergangenen Woche, die nach heftigen Auseinandersetzungen mit Hickersberger doch noch ein Happy End fand.

"Der Teamchef war mit meinen Leistungen im Training gar nicht zufrieden und hat mir ins Gewissen geredet", verriet der Wahl-Bremer in einem TV-Interview. Für seine bisweilen etwas zu lässige Einstellung hatte der Jungstar schon in Bremen die Quittung bekommen.

Tor als Befreiungsschlag

Nur neun Bundesligaeinsätze hatte Harnik in der abgelaufenen Saison, und am Ende der Spielzeit war für ihn gerade noch Platz in Werders Regionalligamannschaft. Das Tor gegen Malta am vorigen Freitag war für Harnik wie ein Befreiungsschlag.

"Ich habe bewiesen, dass ich es besser kann", meinte der Publikumsliebling, der in Graz an seine guten Leistungen in den Tests gegen Deutschland (0:3) und die Niederlande (3:4) anknüpfte.

Trotz Sieg Kritik

Wie seine Spieler war auch Hickersberger mit dem Ergebnis gegen Malta zufrieden, aber an der Leistung seiner Mannschaft hatte er einiges zu bemängeln. "Wir haben uns nach der 2:0-Führung viel zu sicher gefühlt und stark nachgelassen.

Das darf bei der EM nicht passieren. Leichtsinn wird sofort bestraft", kritisierte der 60- jährige Niederösterreicher. Trotzdem blickt Hickersberger der Heim-EM und dem Start gegen Kroatien optimistisch entgegen.

"Wenn wir eine gute Tagesform und Spielglück haben, können wir auch Top-Ten-Nationen in Schwierigkeiten bringen und mit sehr viel Glück vielleicht sogar besiegen", meinte er in einem Interview mit der österreichischen Nachrichtenagentur APA.