Fans feierten in Klagenfurt bis tief in die Nacht

SID
em 2008, fans
© Getty

Klagenfurt - Die deutschen Fans haben bis tief in die Nacht in Klagenfurt den Sieg ihrer Mannschaft gegen das polnische Team gefeiert. Gegen 1.30 Uhr war ein Ende der Siegesparty nicht abzusehen.

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Schlager wie "Griechischer Wein" grölten die Fußballbegeisterten ebenso wie "Oh, wie ist das schön". Statt Rebensaft konsumierten sie allerdings Unmengen an Bier, berichtete die österreichische Nachrichtenagentur "APA".

Die Polizei sah sich immer wieder mit Fragen der oft restlos betrunkenen Fans konfrontiert. Die Beamten hatten nicht selten auch Verständnisschwierigkeiten. "Alles halb so wild", meinte ein Beamter. "Die meisten wollen nur wissen, woher wir kommen." Besondere Vorkommnisse gab es in der Klagenfurter Innenstadt laut Polizei nicht mehr.

Die meisten polnischen Schlachtenbummler hatten sich nach der 0:2- Niederlage relativ schnell verabschiedet. Immer wieder sah man rot- weiß gekleidete Gestalten mit hängenden Köpfen und traurigen Gesichtern aus der Innenstadt schleichen oder torkeln, wenn sie ihren Frust in Alkohol ertränkt hatten.

Nur wenige Polen ließen sich den Abend von einem verloren gegangenen Fußballmatch nicht verderben und feierten einfach mit.

Das Kärntner Rote Kreuz musste 83 Menschen versorgen. 17 Personen brachten die Rotkreuz-Mitarbeiter ins Krankenhaus.

140 Hooligans festgenommen

Mindestens 140 Hooligans hatten deutsche und österreichische Polizisten festgenommen. Wie ein Polizeisprecher sagte, hatte eine Gruppe von etwa 60 Randalierern in einem Gebiet neben der Fanzone polnische Fußballfans "mit rechtsradikalen Parolen provoziert".

Sie wurden daraufhin von einer Sondereinheit der österreichischen Bereitschaftspolizei und mit Hilfe deutscher Beamter "eingekesselt und festgenommen".

Nach Polizeiangaben riefen die unauffällig gekleideten Männer rechtsradikale Hasstiraden. Einigen Hooligans gelang es, der Polizei zu entkommen, die meisten wurden jedoch festgenommen.

Nach Spielbeginn versuchte eine zweite Gruppe von etwa 40 Randalierern die polnischen Fans zu provozieren. Auch sie wurden festgenommen. Die Hooligans sollen wegen Landfriedensbruchs angezeigt und des Landes verwiesen werden.

Ruhiger Abend in Wien

Auch in Wien gab es neun Festnahmen. "Es war ein sehr ruhiger Abend, die Menschen haben ausgelassen gefeiert", sagte ein Polizeisprecher. Über die Identität der Festgenommenen war zunächst nichts bekannt.

Die Polizei war bereits zuvor vor allem rund um das Stadion und in der Innenstadt von Klagenfurt in höchster Alarmbereitschaft gewesen. Im Fokus der Ordnungshüter war vor allem die Straße "10. Oktober", die fest in Hand der Anhänger aus Osteuropa war.

Zahlreiche Mannschaftswagen der Polizei waren in der Stadt postiert und aggressive Stimmung wurde gleich im Keim erstickt. Ein kleiner Streit in einem Lokal - und schon war ein Dutzend Polizisten zur Stelle.

Mit zunehmender Tagesdauer häuften sich die Reibereien und die Arbeit für die 1700 österreichischen Polizisten und mehrere Hundertschaften der deutschen Polizei.