Fandel pfeift Viertelfinale Spanien - Italien

SID
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© DPA

Wien - Für den deutschen Schiedsrichter Herbert Fandel geht sein ganz persönliches EM-Märchen in den Alpenländern weiter.

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Der Referee aus Kyllburg wurde von der UEFA mit der Leitung des Viertelfinal-Klassikers zwischen Spanien und Italien betraut und erhielt damit eine weitere Bestätigung für seine bislang ausgezeichneten Leistungen.

Am Sonntag kommt der 44-Jährige im Wiener Ernst-Happel-Stadion schon zum dritten Turnier-Einsatz - und kann sich bei einem vorzeitigen Scheitern der deutschen Mannschaft sogar berechtigte Hoffnungen auf einen Auftritt eine Woche später im Finale machen.

Noch acht Gespanne dabei

"Das ist natürlich ein Höhepunkt meiner Laufbahn und eine große Ehre bei diesem Turnier dabei zu sein", hatte Fandel schon vor Turnierstart gesagt. Während der Spiele in Österreich und der Schweiz hält er sich mit öffentlichen Statements bewusst zurück. "Ich bitte dafür um Verständnis", sagte Fandel.

Der Musikschulleiter sowie seine Assistenten Carsten Kadach und Volker Wezel gehören zu den insgesamt acht Schiedsrichter-Gespannen, die von der UEFA für die entscheidende Turnierphase nominiert wurden. Aus dem Schiri-Pool aussortiert wurden hingegen Konrad Plautz (Österreich), Howard Webb (England), Tom Hennig Övrebö (Norwegen) und Pieter Vink (Niederlande). Die UEFA setzte damit wie erwartet auch ein Leistungs-Zeichen. Plautz und Övrebö hatten falsche Abseits-Entscheidungen getroffen, Webb beim Spiel zwischen Österreich und Polen keinen guten Eindruck hinterlassen.

Topleistungen beim ersten großen Turnier

Fandel dagegen bekam bisher überwiegend sehr gute Kritiken. In den beiden von ihm geleiteten Spielen zwischen Portugal und der Türkei (2:0) sowie den Niederlanden und Frankreich (4:1) machte er einen souveränen Eindruck. "Ich habe das Spiel sehr genossen. Es war eine tolle Atmosphäre und sicher ein Höhepunkt meiner Karriere", hatte Fandel nach seinem EM-Debüt gesagt.

Gleich beim ersten großen Turnier-Einsatz in den erlauchten Kreis der acht besten Referees aufzurücken ist eine Auszeichnung für den Konzertpianisten.

Champions-League-Finale als Vorgeschmack

Noch vor zwei Jahren hatte er eine bittere Pille schlucken müssen, als ihm der WM-Einsatz im eigenen Land verwehrt geblieben war. Die FIFA gestattete nur einen Unparteiischen aus dem Gastgeber-Land und gab dem erfahreneren Markus Merk den Vorzug.

Fandel ließ sich allerdings nicht beirren und wurde schon 2007 mit der Leitung des Champions-League-Endspiels im Athener Olympiastadion zwischen dem AC Mailand und dem FC Liverpool (2:1) erstmals entschädigt. Der Hit zwischen Spanien und Weltmeister Italien ist nun ein weiterer Höhepunkt in Fandels Schiedsrichter-Leben.

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