EM-Bäuche voll mit Leckereien

SID

Tenero - Döner gibt es vor dem Spiel gegen die Türkei keinen, dafür darf bei den deutschen Nationalspielern der Glücksbringer Grießbrei bei den Gaumenfreuden vor dem Halbfinale nicht fehlen.

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Der Talismann Milchreis hat ausgedient, jetzt soll der neue Dessert den abergläubischen Kickern schmecken.

"Das war früher so eine Art Glücksmilchreis. Ich habe mich getraut, den Milchreis nach der Kroatien-Niederlage durch Grießbrei auszutauschen", sagte Sternekoch Holger Stromberg, der die deutschen EM-Mägen mit allerlei Leckereien füllt. "Dann haben wir gewonnen und danach noch mal gewonnen. Also wird es noch mal Grießbrei geben."

Während Franz Beckenbauer vor Jahrzehnten noch Tütensuppen in der Fernsehwerbung anrührte und die deutschen Fußball-Titelhelden vergangener Jahre kulinarisch zurückhaltend waren, sind die Spieler um Restaurant-Mitbesitzer Clemens Fritz und Kochbuchautor Arne Friedrich längst auf den Geschmack gekommen.

Beruhigung für den Magen

Bis zu sechs Mahlzeiten stehen für die DFB-Kicker am Halbfinal-Mittwoch auf dem Ernährungsplan, den der Münchner Gourmet Stromberg in Abstimmung mit Mediziner Tim Meyer zusammengestellt hat.

"Ich gestalte den Speiseplan so, dass am Abend vor dem Spiel und am Spieltag die Speisen beruhigend auf den Magen wirken", erklärte der Küchenchef.

Reichhaltig geht es gleich am Morgen los: Frische Bio-Früchte, viel Obst, Magerquark, Naturjoghurt, allerlei Müsli-Sorten, Bio-Brote, Rührei, Spiegelei stehen unter anderem bis 10.30 Uhr auf dem Frühstücksbüffet.

Einbürgerung des Steaks

Nur drei Stunden später, beim Mittag, wird dann das nächste Mal aufgetischt: Unter den Vorspeisen gibt es auf jeden Fall Chinakohl-Kohlrabisalat mit Sesamhühnchen.

Bei den Hauptgerichten fehlt neben den vielen Salaten sowie der üblichen Pasta, weißem Heilbutt ohne Haut, asiatischer Lasagne mit Spinat und Joghurt-Dip auch das Kartoffelpüree nicht. Daneben hat das 120-Gramm-Filetsteck weiter seinen festen Platz im Menü, mit dem Grießbrei zum Nachtisch.

"Das kleine Steak am Spieltag hat sich einfach eingebürgert über die Jahre hinweg", erklärte Stromberg - aber nicht alles an Fleisch ist erlaubt. "Schweinebauch oder Schweinenacken sind für Topsportler eher nicht geeinigt." Döner wird auch nicht gereicht, aber Oliver Bierhoff ist eh "nicht so ein Döner-Freund".

Hoffnung auf Siegermahlzeit

Zu viel essen können die Nationalspieler nicht, weil sie einen hohen Energieverbauch haben "und daher benötigen sie eben auch eine hohe Energiezufuhr", so Stromberg - der dreieinhalb Stunden vor dem Anpfiff den "Pre-Match-Snack" aus Vollkorn-Spaghetti, Vollkorn-Sandwiches, Cookies und Sandkuchen als nächste Mahlzeit reicht.

Danach müssen die Kicker dann ihren Koch auf den Final-Geschmack bringen, die nächste Mahlzeit serviert dieser gleich nach dem Schlusspfiff. Noch in der Kabine werden Pasta, Sandwichs oder Cookies gemampft.

Und nach der Rückkehr ins Hotel steht der Mitternachtssnack aus kleinen Hackfleischpizzen, Pasta, Suppe und Schnitzel bereit - der 36-jährige Stromberg hofft auf eine Siegermahlzeit.