Heilige Hotpants

Von Haruka Gruber
Casillas
© Getty

München - Da hilft kein großes Herumreden. Spanien war im EM-Finale gegen Deutschland besser.

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Aber Moment! Wer sind eigentlich die Spanier? Mit welchen Models sind sie zusammen? Wer steht auf "Herr der Ringe"? Und warum lässt sich Cesc Fabregas anzünden?

Spaniens Stars im Kurz-Porträt:

Tor: Iker Casillas (Real Madrid)

 

Schon klar. Casillas, der Torwart mit den vielleicht schnellsten Reflexen auf dem Planeten. Casillas, die Ausgeburt an Bescheidenheit und Zurückhaltung. Casillas, der Heilige.

So weit, so langweilig. Daher das Aufregendste an ihm: seine Freundin Eva Gonzalez (im Bild), Teilzeit-Moderatorin und Fotomodel mit einer Vorliebe für Aufnahmen im Bikini oder einfach nur in ultraknappen Hotpants.

Ihre Erfolge: Miss Spanien 2003, Maxim-Covergirl 2004 (Hier das Video!), Auftritt in einem Tampon-Werbespot 2005.

Rechtsverteidiger: Sergio Ramos (Real Madrid)
 

Zu früh zu viel Geld: Ramos ist der fußballerische Urtypus des Fashion-Victims. Sein kompromisslos-energischer Spielstil lässt zwar nicht darauf schließen, aber abseits des Platzes wird Sergio Ramos offenbar von jedem dahergelaufenen Hilfigergucciarmanilouisvuitton-Verkäufer zum Shoppen verführt.

Legendär sein Dolce-&-Gabbana-Gürtel. Allein die Schnalle: fast 20 Zentimeter im Durchmesser, mit einem riesigen "DG"-Schriftzug darüber. Ein Box-Weltmeister-Gürtel könnte nicht klobiger aussehen.

Innenverteidiger: Carles Puyol (FC Barcelona)
  

Ramos' Antagonist. Entgegen aller Modediktate schmiert Puyol kein Gel in seine Haare und lässt es nur so sprießen. Eine neue Frisur schließt er kategorisch aus ("Sie bleibt, wie sie ist").

Ein Mann, der sein Ding durchzieht. Beim Coiffeur - wie auch im Abwehrzentrum, wo er trotz seiner überschaubaren 1,80 Meter nahezu jedes Kopfballduell gewinnt.

Innenverteidiger: Carlos Marchena (FC Valencia)
  

Der Unbesiegbare. In 45 Länderspielen lief er für Spanien in der Innenverteidigung auf - kein einziges verlor die Seleccion.

Der Unachtsame. Gutes EM-Turnier, harmoniert prächtig mit Puyol. Hier und da verliert er jedoch kurz die Konzentration und lässt seinen Gegenspieler entwischen. Siehe gegen Russland.

Der Unbeherrschte. Zumindest früher. Anfang 2006 etwa versetzte Marchena einem Gegenspieler von La Coruna einen Kinnhaken. In der achten Minute. Rot.

Linksverteidiger: Joan Capdevila (FC Villarreal)
  

Capdevilas Scouting-Report vor dem Turnier: Präzise Flanken, gefährliche Distanzschüsse, kopfballstark.

Capdevilas Scouting-Report vor dem Finale: Hinten solide, mit dem Ball am Fuß traut er sich jedoch nur selten über die Mittellinie. Ganz zu schweigen von dynamischen Flankenläufen bis zur Grundlinie.

Fazit: Wirkt wie der Zwilling von Arne Friedrich.

Defensives Mittelfeld: Marcos Senna (FC Villarreal)
  

Szene im Geiste. "Und der Award für den meist unterschätzten Spieler der EM geht an..." (Trommelwirbel)... (Umschlag wird geöffnet)... (Die Kamera schwenkt zu den nominierten Marcos Senna, Juri Schirkow und Mehmet Aurelio)... "Und der Award geht an... Marcos Senna!"

Dessen Dankesrede: "Ich bin geboren in Sao Paulo, aufgewachsen in Sao Paulo, habe gespielt in Sao Paulo, zog vor sechs Jahren nach Villarreal, bekam 2006 die spanische Staatsbürgerschaft und bin jetzt mit 31 Jahren Europameister. Tja, so kann's gehen..."

Offensives Mittelfeld: David Silva (FC Valencia)
  

Die Karriere im Schnelldurchlauf. 2004: U-19-Europameister. 2005: Einer der Stars bei der U-20-WM. 2006: Debüt in der Nationalelf. 2007: Traumtor aus 30 Metern in der Champions League gegen den FC Chelsea. 2008: Europameister.

Offensives Mittelfeld: Cesc Fabregas (FC Arsenal)
  

Bereits bekannt: Ein fantastischer Fußballer, dem es gelegentlich an der Effizienz mangelt.

Eher unbekannt: Eine fantastische TV-Comedy-Sendung mit ihm als Hauptdarsteller.

Kostprobe 1: Fabregas goes Jackass. Cesc lässt sich anzünden, jongliert dabei einen brennenden Ball und schießt aufs Tor.

Kostprobe 2: Fabregas goes nuts. Cesc wird bei einem vermeintlichen Sportpsychiater Opfer der versteckten Kamera.

Offensives Mittelfeld: Xavi (FC Barcelona)
  

Bekam von Kult-Kommentator Andres Montes den Spitznamen "Humphrey Bogart" verpasst, weil man Xavi genauso wie der "Casablanca"-Filmfigur Sam immer wieder zurufen will: "Spiel's noch mal."

Sam wegen seiner Interpretation von "As time goes by", Xavi wegen seines überragenden Passspiels.

Eine Anmerkung an Senor Montes: In "Casablanca" wurde Sam vom dunkelhäutigen Dooley Wilson verkörpert, nicht von Bogart. Nur so am Rande.

Offensives Mittelfeld: Andres Iniesta (FC Barcelona)
  

Ein dermatologisches Wunder. Lebt sein halbes Leben in Barcelona - und ist dennoch einem Vampir gleich aschfahl. Während der EM wurde sein Taint nach einer Lebensmittetvergiftung sogar noch ein Stück blasser.

Gegen Russland aber wieder erholt, verteilte mit viel Übersicht den Ball wie "andere Süßigkeiten" (Ex-Barcelona-Coach Frank Rijkaard).

Sturm: Fernando Torres (FC Liverpool)
  

Milchbubi war gestern, el Nino ist mittlerweile übersät mit Tätowierungen. Das auffälligste Tattoo befindet sich auf seinem linken Unterarm. Als großer "Herr der Ringe"-Fan steht dort in der Elbensprache sein Vorname geschrieben.

In seine rechte Wade wiederum ließ er sich die römischen Ziffern "VII VII MMI" (7 7 2001) stechen. Warum? Es gibt zwei Theorien. 1.: An diesem Datum erzielte er sein erstes Profitor. 2.: An diesem Datum ging er erstmals mit seiner Jugendliebe Olalla aus. Ach, wie süß...