Flitzer und Gurken

SID
em 2008, kroatien, flitzer
© DPA

München - Zwei alte Herren des Fußballs sehen noch lange nicht das Ende der Fahnenstange. Die Schweizer sind gegen Zensur und die Österreicher haben Fachtermini. 

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Forever Vastic: Ivica Vastic will seine Karriere in der österreichischen Nationalmannschaft fortsetzen. "Ich bin auf den Geschmack gekommen und möchte gerne die Qualifikation für die WM 2010 bestreiten", sagte der 38 Jahre Offensivspieler in der Boulevardzeitung "Österreich".

Der gebürtige Kroate hatte sich mit dem Elfmetertor beim 1:1 gegen Polen in Wien zudem als ältester EM-Torschütze ins Rekordbuch der EM geschossen.

Ergebnisse für alle: Bei den entscheidenden Gruppenspielen der Europameisterschaft werden die Resultate der parallel ausgetragenen Partien auf den Anzeigetafeln der Stadien eingeblendet.

Das teilte das EM-OK am Sonntag bei einer Pressekonferenz in Wien mit. Durch diesen Service sind die Zuschauer in den Arenen über den Spielstand informiert.

In der Halbzeitpause werden zudem die Höhepunkte des anderen Gruppenspiels auf den Videowänden gezeigt. In den Gruppen B und C haben die Resultate der jeweiligen Parallel-Spiele noch Einfluss auf den Einzug ins Viertelfinale.

Polen-Leo nach Südafrika: Leo Beenhakker will unabhängig vom Abschneiden bei der Europameisterschaft seinen Vertrag als polnischer Nationalcoach erfüllen.

"Meine erste Option ist, meinen Kontrakt zu respektieren und das Team auf die WM 2010 vorzubereiten", sagte Beenhakker in Klagenfurt. Einen Tag vor dem entscheidenden Gruppenspiel gegen Kroatien wollte der Niederländer nichts von Spekulationen um seine Zukunft wissen: "Das ist der falsche Zeitpunkt, so etwas zu diskutieren." Er wisse aber, dass ein so emotionales Turnier wie die EM Pläne manchmal verändern könne.

Beenhakker hat sich vor fünf Monaten mit dem Polnischen Fußball-Verband (PZPN) auf einen Vertrag bis zum Ende der WM-Qualifikation geeinigt. Dieser verlängert sich automatisch, falls sich Polen für die Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika qualifiziert.

Flitzer-Zensur: Den Organisatoren der Europameisterschaft droht offenbar ein Protestschreiben des Schweizer Fernsehens.

Der Chef der Nationalen Rundfunkanstalt, Armin Walpen, will sich laut eines Berichts der "SonntagsZeitung" bei der Europäischen Fußball-Union UEFA über das Zensieren von TV-Bildern beschweren. Angeblich seien Aufnahmen von Zuschauern, die auf den Tribünen Fahnen beim EM-Spiel zwischen Österreich und Kroatien verbrannt hatten, nicht gezeigt worden.

Auch ein Fan, der auf den Rasen des Ernst-Happel-Stadions gelaufen war, war im Fernsehen nicht zu sehen. Die UEFA hat die Kontrolle über die TV-Bilder in den acht EM-Stadien.

"Wir wollen Störenfrieden keine Plattform bieten", erklärte EM-OK-Sprecher Wolfgang Eichler der Nachrichtenagentur AP. "Wir konzentrieren uns auf die für das Spiel relevanten Dinge." Den Vorwurf der Zensur wies Eichler indirekt zurück indem er anmerkte, dass es etwa 40 nicht UEFA-gebundene TV-Kameras gebe, darunter auch eine des Schweizer Fernsehens.

Wien platzt: 40.000 deutsche Fußballfans werden zum brisanten EM-Gruppenfinale Österreich gegen Deutschland am Montag in Wien erwartet.

Um die Sicherheit rund um das Spiel im Ernst-Happel-Stadion zu gewährleisten, werden 3500 österreichische Polizisten aufgeboten, teilte das Innenministerium am Sonntag mit.

Wie schon bei den beiden deutschen Gruppenspielen in Klagenfurt werden 24 deutsche Beamte im Einsatz sein - davon zehn uniformierte und 14 szenekundige Polizisten. Insgesamt, so schätzte die Polizei am Sonntag, werden sich am "Tag der Entscheidung" bis zu 200.000 Menschen zusätzlich in der Donaumetropole aufhalten. 

Dass auch die etwa 140 in Klagenfurt festgenommen Hooligans ihren Weg nach Wien finden, kann nach Angaben von EM-Koordinator Günther Marek nicht ausgeschlossen werden. Eine Rechtsgrundlage, sie länger festzuhalten, habe es nicht gegeben. Weitere Polizisten stehen nach einem Bericht der österreichischen Nachrichtenagentur APA auf Abruf bereit.

Gurke mal anders: Gibt ein Fußballspieler einem anderen in Österreich ein Gurkerl, geht es meist nicht um sauer eingelegtes Gemüse. In der Fußballersprache heißt "ein Gurkerl geben", dem anderen Spieler den Ball zwischen den Beinen hindurchspielen.

Deutsche Fußballfans sagen dazu "Beinschuss" oder "tunneln". Für ein "Gurkerl" könnte sich der andere Spieler dann mit einem "Ferschler" revanchieren - zu hochdeutsch Hackentrick.

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