Blutbad-Massaker in Zürich

SID
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© Getty

Ascona - Der Ballack macht's. Der Lehmann auch. Poldi und Gomez nicht. Dafür ist Jansen mit voller Leidenschaft dabei.

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Kann man auch schon mal machen, unsere Hymne und ihr Text gehen doch recht flott über die Lippen. International gesehen liegen wir damit voll im Laissez-faire-Trend. Jeder, wie er mag. Alles kann, nichts muss.

Sehr auffällig die Schweizer neulich, wenige Sängerknaben in der Mannschaft. Ist ja auch ein Vielvölkerstaat, deshalb hat es vielleicht nicht jeder mit der einen Hymne.

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Geradezu euphorisch dagegen die Rumänen. Aber irgendwie auch völlig aus dem Takt. Käpt'n Chivu trötete wie verrückt, seine Mannschaft zog brav mit. Gefällt mir.

Was mir weniger gefällt, ist ein Textauszug des Gassenhauers: "Rumäne, erwache aus Deinem Todesschlaf, in welchen Dich barbarische Tyrannen versenkt haben! Jetzt oder nie, mache Dein eigenes Schicksal, vor welchem auch Deine grausamen Feinde sich verneigen werden!"

Vielleicht eine Spur zu martialisch, ich habe mich schwer an die Blutgräfin Elizabeth Bathory aus Transsilvanien erinnert. Eine gar abscheuliche Frau, die hunderte von Mädchen getötet haben soll, um in deren Blut zu baden. Dem puren Schönheits- und Jugendwahn wegen. Das macht mir ein wenig Angst.

Nur unwesentlich freundlicher der Text der Marseillaise. Kenne ich noch vom Französisch-Unterricht. Schnell gegoogelt und zum Vorschein kommt der Refrain: "Zu den Waffen, Bürger! Formiert eure Bataillone, vorwärts marschieren wir! Damit unreines Blut unserer Äcker Furchen tränke!"

Natürlich ist mir der geschichtliche Hintergrund durchaus bewusst, allerdings muss ich doch einigermaßen erleichtert feststellen, dass sich in Zürich beim Spiel der Rumänen gegen Frankreich niemand ernsthafter verletzt hat.

Knapp an der Körperverletzung vorbei zielt aber ein Caipirinha auf dem Fanfest in Locarno-Muralto. Zwei Splitterchen "crushed Ice", eine Pipette Limettensaft und zwei Deziliter Pitu. Stolzer Preis (und damit selbstredend Preisschocker des Tages): 18 Fränkli, ca. 13 Euro.

Ciao und Grüezi wohl.

SPOX-Redakteur Stefan Rommel begleitet das deutsche Team während der Europameisterschaft und berichtet täglich aus dem Quartier in Ascona. 

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