Decos Erbe und der treue Ehemann

Von SPOX
EM 2008, Player to watch
© Getty

München - Die Blicke werden bei der EM auf Kaliber wie Cristiano Ronaldo, Franck Ribery oder Luca Toni gerichtet sein. Doch immer wieder bieten Großereignisse jungen oder eher unbekannten Spielern die Chance, sich ins Rampenlicht zu spielen.

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Vor vier Jahren in Portugal machte Wayne Rooney mit seiner Schnelligkeit und seinem Torriecher Werbung in eigener Sache. Der bullige Engländer schoss die Three Lions mit zwei Doppelpacks fast im Alleingang ins Viertelfinale.

Aus englischen Kreisen kann der Newcomer der EM 2008 wohlweislich nicht kommen. Dennoch: Kandidaten gibt es reichlich. SPOX.com stellt fünf Spieler vor, die man im unbedingt im Auge haben sollte.

Joao Moutinho (21/Portugal):

Alles schaut bei Portugal auf Cristiano Ronaldo. Läuft's bei ihm nicht, richten sich die Blicke auf Nani, Simao, Quaresma oder Deco. Unbedingt achten sollte man allerdings auf Portugals Nummer 10. Exzellente Schusstechnik mit rechts wie mit links, bissig im Zweikampf, nicht schnell aber fintenreich  - alles wie Deco, aber defensiv stärker. Der kleine Moutinho (1,70 m) könnte die große Überraschung der EM werden. Die Fans seines Klubs Sporting Lissabon widmeten ihm sogar schon ein Lied.

Joao Moutinho im Steckbrief

Sebastian Prödl (20/Österreich):

Der 20-jährige Österreicher ist eines der größten Innenverteidigertalente Europas. Bei der U-20-WM 2007 in Kanada führte er sein Team als Kapitän bis ins Halbfinale. Die italienische Sporttageszeitung "La Gazzetta dello Sport" wählte ihn in die Mannschaft des Turniers. Der 1,94 Meter große Abwehrspieler besticht durch seine souveräne Zweikampfführung, sein Kopfballspiel und seine Offensivqualitäten bei Standards. Nach der EM wechselt Prödl für 2,5 Millionen Euro von Sturm Graz zu Werder Bremen.

Sebastian Prödl im Steckbrief 

Mevlut Erdinc (21/Türkei): 

Selbst in der Türkei lange unbekannt. Wuchs in Frankreich auf, spielte sogar für die U 19 der Equipe - bis er in einem Spiel gegen die türkische U 19 derart brillierte, dass er vom Fleck weg "abgeworben" wurde. Erzielte diese Saison für Sochaux als Mittelstürmer zwölf Tore. Bei der EM hat er seinen Platz, diesmal als Rechtsaußen, in der Stammelf sicher. Und das mit erst 21 Jahren und vier Länderspielen auf dem Buckel. Seine Stärke: Mischung aus Drogba (robust sowie technisch stark) und Odonkor (schnell). Schwäche: noch zu eigensinnig.

Mevlut Erdinc im Steckbrief 

Jeremy Toulalan (24/Frankreich):

Der defensive Mittelfeldspieler von Olympique Lyon wird bei der EM den verletzten Patrick Vieira ersetzen. Der zweikampfstarke und schussgewaltige Toulalan ist die Schaltstation zwischen Abwehr und Angriff. Er fordert viele Bälle und kann im Gegensatz zu Vieira das Spiel schnell machen. Willy Sagnol bezeichnet Toulalan als "sehr angenehmen, hoch angesehenen Spieler, dem die Mannschaft voll vertraut." Während viele französische Nationalspieler bei Länderspielreisen gerne mal um die Häuser ziehen, telefoniert Toulalan lieber stundenlang mit seiner Frau.

Jeremy Toulalan im Steckbrief

Antonio Di Natale (30/Italien):

Dribbelstark, schnell und torgefährlich: Udineses Antonio Di Natale hat sich in das Herz von Italiens Nationaltrainer Roberto Donadoni gespielt und ist neben Luca Toni und Mauro Camoranesi im Drei-Mann-Angriff der Azzurri gesetzt. "Antonio hat in den letzten Wochen unterstrichen, dass er in toller Verfassung ist", schwärmt Donadoni von seinem 30-jährigen Lieblingsschüler. Di Natale erzielte in der abgelaufenen Serie-A-Saison 17 Treffer und fühlt sich im 4-3-3-System Donadonis wie daheim, da er auch bei Udinese so spielt und dort oft über die Flügel zum Abschluss kommt.

Antonio Di Natale im Steckbrief