Mit Poldi und Schweini

Von Für SPOX.com in Ascona: Stefan Rommel
Fußball, EM, Schweinsteiger, Podolski
© Getty

Ascona - Joachim Löws Auftritt auf der Pressekonferenz am Donnerstag war eloquent und vergnüglich. Ganz so, wie man den Bundestrainer kennt.

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Er ließ aber auch einigen Raum für Spekulationen. Löw äußerte sich zur Nummer zwei hinter Jens Lehmann, füllte die Planstelle aber nicht mit einem Namen, sondern verwies auf letzte Gespräche mit Andreas Köpke in den kommenden Tagen. Köpke hatte allerdings bereits angedeutet, dass Robert Enke derzeit noch vor Rene Adler steht.

Die Position des Ersatztorhüters war aber so oder so nicht das große Thema. Vielmehr werden die Spekulationen um den vakanten Platz im rechten Mittelfeld immer wirrer, die Besetzung neben Miroslav Klose im Sturm hängt mehr oder weniger direkt davon ab.

Noch Handlungsbedarf

Zwei Tage vor dem Auftaktspiel gegen Polen (So., 20.30 Uhr im SPOX-Ticker) steht das Gerüst der Mannschaft, mindestens acht Posten sind sicher vergeben. Handlungsbedarf sieht das Trainerteam noch auf einer oder zwei Mittelfeldpositionen und im Sturm.

Auf der Pressekonferenz am Freitag in Tenero meinte Kapitän Michael Ballack zur anhaltenden Diskussion um die Aufstellung: "Der Trainer hat sich mit mir darüber unterhalten. Noch ist aber nichts entschieden. Einige Positionen sind hart umkämpft, und das ist auch gut so. Der Konkurrenzkampf ist ein Vorteil. Es pusht einen, wenn Spieler hinten dran sind und Druck machen."

Trainer-Assistent Hans-Dieter Flick bestätigte Ballacks Meinung: "Es steht noch nichts fest. Wir haben viele Gruppengespräche mit den einzelnen Mannschaftsteilen geführt, um das Team auf die Polen einzustellen."

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Schweinsteiger und Podolski

Löws Aussage, Bastian Schweinsteiger wäre im Moment noch nicht bei 100 Prozent, würde im Laufe des Turniers aber noch zu einem sehr wichtigen Spieler werden können, interpretierten einige Medienvertreter als Ansage an Schweinsteiger: Dein Stammplatz wackelt.

"Er hat bislang nicht seine allerbeste Form erreicht", sagte Löw. In direktem Zusammenhang mit Schweinsteigers Einsatz steht auch der von dessen Vereinskollege Lukas Podolski. Gegen Serbien besetzte Podolski die linke, Schweinsteiger die rechte Seite im Mittelfeld.

"Lukas ist grundsätzlich Stürmer", stellte der Bundestrainer klar. "Aber er hat schon mehrfach bewiesen, dass er auch im Mittelfeld für uns Akzente setzen kann. Er ist eine sehr gute Option, um während des Spieles Varianten hineinzubringen und den Gegner zu verunsichern."

Es klingt sehr nach Startplatz für Podolski. Auf der linken Seite im Mittelfeld und mit Schweinsteiger auf rechts.

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Borowski mit wenig Spielpraxis

Dort bieten sich Löw aber auch noch andere Varianten an: Neben Schweinsteiger sind auch Clemens Fritz (begann dort gegen Serbien), David Odonkor (begann dort gegen Weißrussland), Piotr Trochowski und Tim Borowski denkbar.

Allerdings hat Borowski bei den ernst zu nehmenden Testspielen keine einzige Minute gespielt. Lediglich beim 8:0 gegen eine Jugendauswahl aus dem Tessin kam der Noch-Bremer zum Einsatz. "Tim braucht noch ein bisschen. Wir haben ihn für 90 Minuten nicht eingeplant. Er ist aber eine Option, um auf gewisse Dinge reagieren zu können", stellte Flick klar. Borowski damit vorerst wohl kein Kandidat für die Startelf.

Gomez erste Wahl neben Klose

Rechts hinten in der Viererkette ist Philipp Lahm gesetzt. Der hat keinen Favoriten für die Position unmittelbar vor ihm.

"Es ist egal, ob Fritz, Schweinsteiger, Tim Borowski oder David Odonkor vor mir spielt. Im Training hat jeder mal mit jedem zusammengespielt. Wir werden am Sonntag auf jeden Fall eine starke rechte Seite haben", so Lahm.

Bliebe noch die Sturmformation. Spielt Podolski im Mittelfeld, hat Mario Gomez seinen Platz neben Klose sicher. Kevin Kuranyi hat gegen den Stuttgarter im Moment keine Chance, Oliver Neuville ist als Joker die erste Option.

So würde SPOX.com spielen:

Lehmann - Jansen, Metzelder, Mertesacker, Lahm - Podolski, Ballack, Frings, Schweinsteiger - Gomez, Klose

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