Löw beklagt deutsche Europapokal-Bilanz

SID
Fußball, EM 2008, Löw
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München - Nach dem verpassten Einzug des FC Bayern München ins UEFA-Pokal-Finale hat Bundestrainer Joachim Löw Konsequenzen im deutschen Fußball angemahnt.

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"Fakt ist, dass seit sechs Jahren kein deutscher Verein mehr in einem europäischen Finale war", sagte Löw im ZDF-Sportstudio zum unbefriedigenden Abschneiden der Fußball-Bundesligisten in den Europapopkal-Wettbewerben.

"Das muss alle anregen nachzudenken, was können wir optimieren", meinte Löw, der Ansatzpunkte zum gemeinsamen Handeln zwischen Deutschen Fußball-Bund (DFB) und Liga sieht. "Nur gemeinsam können wir es schaffen, dass deutsche Vereine oder die Nationalmannschaft dauerhaft zur Weltspitze gehören."

Letzten Titel holten die Bayern im Jahr 2001

Löw will dabei keineswegs die Philosophie der Nationalmannschaft "auf die Vereine überstülpen". Allerdings sieht er klare Defizite im gesamten deutschen Fußball, insbesondere beim Spieltempo: "Im Spiel ohne Ball müssen wir uns alle noch steigern, um dauerhaft in der Weltspitze zu sein. Es ist nicht nur eine optische Täuschung, wenn in England schneller gespielt wird", bemerkte der Bundestrainer.

Deutsche Vereine haben zuletzt 2002 in Europapokal-Endspielen gestanden. Bayer Leverkusen verlor vor sechs Jahren das Champions- League-Finale gegen Real Madrid mit 1:2.

Borussia Dortmund unterlag in derselben Saison im UEFA-Cup-Endspiel mit 2:3 gegen Feyenoord Rotterdam. Der letzte deutsche Titelgewinn gelang Bayern München 2001 in der Champions League. Das UEFA-Pokal-Finale 2008 hatten die Bayern durch eine 0:4-Niederlage im Halbfinal-Rückspiel bei Zenit St. Petersburg verpasst.