Kapitän Ballack wieder auf der Brücke

SID
EM 2008, Deutschland, Ballack
© DPA

Homburg - Der Kapitän ist zurück auf der Brücke und hat sofort ein neues persönliches Ziel verkündet. "Ich bin motiviert, ich peile mit der Nationalmannschaft die EM an", unterstrich Michael Ballack vor der ersten Trainingseinheit in der EM-Vorbereitung seine Titelambitionen.

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Nachdem der Traum von der ersten internationalen Krone im Champions-League-Endspiel Chelsea gegen Manchester United jäh zerplatzt war, hatte sich der 31-Jährige zunächst eine vom Bundestrainer genehmigte Auszeit genommen.

"Ich hatte ein paar Tage Ruhe, um Abstand zu bekommen. Jetzt freue ich mich auf die neue Aufgabe", sagte Ballack.

Langes Gespräch mit Löw

Gleich auf dem Rasen des Homburger Waldstadions, wo die DFB-Auswahl nach dem Flug vom Trainingscamp auf Mallorca das Abschlusstraining für das Testländerspiel in Kaiserslautern gegen Weißrussland absolvierte, besprach Ballack mit Bundestrainer Joachim Löw das weitere Vorgehen.

"Ich bin hierhergekommen, um zu spielen. Ich will sofort wieder hochfahren und nicht lange relaxen", betonte der 79-malige Nationalspieler.

Schock schon gut verarbeitet

Dass ihn die Finalniederlage von Moskau, als er sich im Elfmeterschießen schon als Champion-League-Sieger wähnte, noch lange bitter aufstossen wird, verhehlte Ballack nicht. "In dieser Art und Weise ein Endspiel zu verlieren, ist nicht so einfach."

Doch länger damit beschäftigen möchte er sich nun nicht mehr. "Ich habe es schon ganz gut verarbeitet, der Blick geht wieder nach vorn", sagte der ehemalige Lauterer vor dem Länderspiel in seiner ehemaligen Spielstätte.

Fokussierung auf das neue Ziel

Ballack ist in Löws Titelplan der wichtigste Mann. Der Bundestrainer hofft, dass sich die Enttäuschung nun in den nächsten Vorbereitungstagen auf Mallorca und dann in der Schweiz in Wut und absolute Fokussierung auf das neue Ziel verwandelt.

"Endlich geht es los und ich bin froh, dass ich gleich wieder eine neue Aufgabe anpeilen kann", meinte Ballack, der von allen Kollegen herzlich und mit viel Schulterklopfen begrüßt wurde.

Lehmann als Vorbild

"Ich denke, er bekommt das hin", hatte Torwart Jens Lehmann zuvor bereits erklärt. Der Keeper hatte vor zwei Jahren die gleiche Erfahrung gemacht, als er ebenfalls unter unglücklichen Umständen ein Champion-League-Finale verloren hatte.

Bei der WM 2006 spielte er dann ein großes Turnier. Gleiches erwarten alle nun von Chef Ballack.