Hickersberger will keine Softies im Team

SID
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© DPA

Wien - Österreichs Teamchef Josef Hickersberger hat der Drückebergerei und Wehleidigkeit den Kampf angesagt.

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"Man kann nicht wegen jedem leichten Problem zwei, drei Tage aussetzen. Ich will nicht den Eindruck vermitteln, dass wir ein paar Softies dabei hätten", sagte der Trainer der österreichischen Nationalmannschaft.

Beim EM-Lehrgang in der Sportschule Lindabrunn nimmt Hickersberger keine Rücksicht auf kleine Wehwehchen und macht stattdessen eine Woche vor der Bekanntgabe des endgültigen Kaders seinen Spielern Beine: "Es entscheidet auch die Häufigkeit der Trainingsteilnahme und die Verletzungshäufigkeit über eine EM-Teilnahme."

Linz reizt Hickersberger

Auslöser für Hickersbergers Unmut waren die bisher bescheidenen Trainingsaktivitäten von Portugal-Legionär Roland Linz im Camp südlich von Wien. Wegen Schmerzen im Oberschenkel hat der Stürmer vom SC Bragakein Mannschaftstraining mehr absolviert. Hickersberger reagierte gereizt auf die Abwesenheit von Linz: "Wir werden sehen, ob er morgen, übermorgen, überübermorgen oder nächste Woche wieder trainiert."

Seine deutlichen Worte wollte Hickersberger als "Warnung an alle" verstanden wissen, "sonst trainieren wir während der EURO mit sechzehneinhalb Spielern auf dem Platz. Ich möchte, dass jeder, auch wenn er leichte Probleme oder Schmerzen hat, beim Training dabei ist. Eine gewisse Härteverträglichkeit ist schon Voraussetzung."

Auch Ibertsberger eingetroffen

Bundesligaprofi Markus Weissenberger ist beim Training in diesen Tagen wegen eines Muskelfaserrisse im linken Oberschenkel nur Zaungast. Mit Lymphdrainagen und Strombehandlungen kämpft der 33-Jährige um sein EM-Ticket. "Ich werde alles daran setzen, dass es funktioniert, aber ich will mir nicht selber Druck auferlegen und dann klappt es nicht", sagte Weissenberger, der nach der EM zu LASK Linz wechselt.

Mit Andreas Ibertsberger ist inzwischen auch der dritte Deutschland-Legionär neben Weissenberger und Martin Harnik (Werder Bremen) in Lindabrunn eingetroffen.

Testspiel gegen Kuba 

Während seine Kollegen von 1899 Hoffenheim auf der Party-Insel Ibiza den Aufstieg in die Bundesliga feiern, schwitzt der Salzburger bei den Übungseinheiten im Trainingslager. "Nach dem Aufstieg am Sonntag habe ich schon ein bisschen gefeiert, aber am nächsten Tag habe ich mich gleich voll auf die EURO konzentriert", betonte Ibertsberger.

An diesem Freitag absolviert das Team, das in der Vorrunde am 16. Juni in Wien auf Deutschland trifft, ein Testspiel unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Nach Informationen der in Graz erscheinenden "Kleinen Zeitung" ist Kubas Nationalmannschaft der Gegner. Die Mittelamerikaner bereiten sich in diesen Tagen in Saalbach-Hinterglemm im Salzburger Land auf die Qualifikation für die Weltmeisterschaft 2010 vor.