Bundesliga gibt mit 65 Profis den Ton an

SID
EM 2008, van der Vaart, Olic, Bundesliga
© Getty

Hamburg - Die Fußball-Europameisterschaft wird zur großen Showbühne der Bundesliga-Profis. 64 in Deutschland beschäftigte Spieler sind von den Nationaltrainern in die vorläufigen Kader der 16 EM-Teilnehmer für das Turnier in Österreich und der Schweiz berufen worden.

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Damit liegen die deutschen Klubs deutlich vor den hoch eingeschätzten Ligen aus England (44), Spanien (43) und Italien (38). "Das ist gut, das freut mich", sagte Joachim Löw im Trainingslager in Mallorca. Der Bundestrainer war offensichtlich überrascht, dass die Bundesliga so deutlich den Ton angibt.

Beim offiziellen UEFA-Meldeschluss müssen noch 37 der derzeit 405 Nominierten ihren EM-Traum begraben. Auch wenn einige "deutsche" Akteure aus den Kadern gestrichen werden sollten: Vom europäischen Spitzenrang ist die Bundesliga wohl nicht mehr zu verdrängen.

Die 64 Spieler verteilen sich auf insgesamt 16 Vereine. Darunter sind auch die drei Bundesliga-Aufsteiger aus Mönchengladbach (2), Hoffenheim und Köln (je 1). Rekordmeister FC Bayern ist auch in dieser Liste top und schickt mit 9 Spielern die meisten Bundesliga-Spieler zur EM.

FC Bayern auf Platz drei

Im Europa-Vergleich liegen die Münchner auf Platz drei. Olympique Lyon (11) und Panathinaikos Athen (10) sind nach momentanem Stand mit mehr Akteuren in den Alpenländern vertreten.

In den Top Ten der Vereine findet sich noch Werder Bremen. Mit acht EM-Fahrern liegen die Hanseaten gleichauf mit Top-Klubs wie Real Madrid, FC Barcelona und dem FC Arsenal. Da Türken und Österreicher hauptsächlich auf heimische Spieler bauen, befinden sich auch Galatasaray Istanbul (8) und Rapid Wien (7) unter den besten Zehn.

Rehhagel hat vier Bundesliga-Profis dabei

"Das ist ein Qualitätsbeweis für die Bundesliga", sagte Ligapräsident Reinhard Rauball. Besonders Co-Gastgeber Schweiz setzt auf Spieler aus der Liga. Gleich acht "Gastarbeiter" aus dem Land des Nachbarn berief Trainer Köbi Kuhn in seinen vorläufigen Kader - musste aber den verletzungsbedingten Ausfall des Berliners Steve von Bergen hinnehmen.

Tschechen und Kroaten setzen auf je sechs Bundesliga-Profis. Otto Rehhagel vertraut für Titelverteidiger Griechenland auf vier "Deutsche". Spanien hat als einziger EM-Teilnehmer keinen in der Bundesliga beschäftigten Profi im Aufgebot.

Bundesliga vor Premier League 

Eine breitgefächerte Verteilung auf 15 EM-Kader kann keine der anderen 23 europäischen Ligen vorweisen. Die in der Champions League so dominante englische Premier League entsendet immerhin Spieler in 13 EM-Aufgebote und belegt den zweiten Gesamtrang, obwohl sich England gar nicht qualifizieren konnte.

Russlands Liga klettert mit 33 EM-Akteuren etwas überraschend auf Rang fünf - gleich 24 Profis des eigenen Kaders kicken in der Heimat. Der Nürnberger Iwan Saenko ist der einzige Legionär im russischen Aufgebot.

Löw setzt größtenteils auf die heimische Liga

Wie sein russischer Amtskollege Guus Hiddink hält auch Löw mit 22 Bundesliga-Spielern im Aufgebot die nationale Liga-Quote hoch. Tschechen und Kroaten setzen im Gegensatz nur jeweils auf drei Akteure aus den heimischen Ligen.

Acht nationale Ligen nicht qualifizierter Länder sind zumindest durch Spieler an der EM beteiligt. Bulgarien (Florentin Petre/Rumänien/ZSKA Sofia) und Serbien (Grzegorz Bronowicki/Polen/Roter Stern Belgrad) sind mit je einem EM-Profi die Schlusslichter des Rankings.