Löw will mit fünf Stürmern zur EM

SID
Fußball, EM 2008, Löw
© DPA

München - Bundestrainer Joachim Löw plant für die Europameisterschaft mit fünf Stürmern und dem Schalker Aufsteiger Heiko Westermann in der Abwehr.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

"Er muss seine Leistungen bestätigen; aber seine Vorstellung gegen die Schweiz in der Innenverteidigung war sehr ansprechend", lobte Löw im "Kicker"-Interview den 24-Jährigen, der beim 4:0-Sieg der deutschen Nationalmannschaft in der vergangenen Woche in Basel erst sein zweites Länderspiel bestritt.

Für Westermann spreche zudem seine Vielseitigkeit, wie der DFB-Chefcoach hervorhob: "Er kann links und rechts außen sowie in der Abwehrmitte spielen."

Die Stürmer ergänzen sich 

Knapp sieben Wochen vor der Nominierung seines EM-Kaders können sich laut Löw zwar noch Spieler für die 23 Tickets empfehlen, aber die meisten sind nach den Erkenntnissen des Schweiz-Spiels vergeben. Auch im Angriff, für den der Bundestrainer "nach dem jetzigen Planungsstand" fünf Akteure vorsieht.

Gesetzt sind dabei die Bayern-Angreifer Miroslav Klose und Lukas Podolski sowie der Stuttgarter Mario Gomez und Kevin Kuranyi vom FC Schalke. "Jeder der vier Angreifer ist torgefährlich und stark", erklärte Löw. Zudem würden sie sich bestens ergänzen: "Sie passen zueinander, jeder in seiner Art."

Odonkor noch nicht abgeschrieben 

Favorit für den letzten offenen Platz ist Stefan Kießling, der auch gegen die Schweiz nominiert gewesen war. Für den 24-jährigen Leverkusener spricht neben seiner Jugend die Tauglichkeit auf dem rechten Flügel und gute Form in der Bundesliga. Dazu habe er sich "körperlich stark verbessert", betonte Löw, für den die Fitness ein entscheidendes Nominierungs-Kriterium darstellt.

Dennoch mochte er Konkurrenten wie den WM-Teilnehmern Mike Hanke (Hannover 96), Oliver Neuville (Borussia Mönchengladbach) oder David Odonkor (Betis Sevilla) nicht völlig abschreiben. Es gebe mehrere Stürmer, "die Chancen haben".

Kampf um die Plätze offen 

Rund zwei Monate vor Beginn der EM-Endrunde am 7. Juni ist Löw darum bemüht, den Kampf um die Plätze offen zu halten. "Auf einigen Positionen gibt es noch offene Fragen." Auch bei den Torhütern legt er sich weiterhin nicht auf Timo Hildebrand und Robert Enke hinter der Nummer 1 Jens Lehmann fest.

Er selbst spricht weiterhin von fünf Kandidaten, auch wenn die Stunde der Jung-Profis Rene Adler (Bayer Leverkusen) und Manuel Neuer (Schalke) wohl erst nach dem Turnier kommen wird. "Adler und Neuer gehören dazu, weil irgendwann der Tag kommt, an dem sie spielen", bemerkte Löw.

"Es gibt keine Freifahrtscheine"

Die EM-Startelf wird sich erst in der Vorbereitung auf Mallorca (19. - 30. Mai) und den abschließenden Testspielen ergeben, kündigte Löw an: "Einen Freifahrtschein gibt es für keinen. Gegen Serbien und Weißrussland sowie im Training davor entscheidet sich, wer aufläuft."

Die Schwerpunkte bei den Trainingsinhalten benannte der Bundestrainer im "Kicker" auch: "In der Organisation, also in der Systemarbeit, im Spiel nach vorne und im Zweikampfverhalten müssen wir uns optimieren."

Artikel und Videos zum Thema