Fandel deutscher EM-Schiedsrichter

SID

Hamburg - Bundesliga-Referee Herbert Fandel hat ein "verfrühtes Weihnachtsgeschenk" bekommen und ist von der Europäischen Fußball-Union UEFA offiziell als deutscher Schiedsrichter für die EM 2008 nominiert worden.

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Der 43-Jährige aus Kyllburg wird bei dem Turnier in Österreich und der Schweiz Partien mit seinen Assistenten Carsten Kadach und Carsten Wezel leiten. "Das ist für mich eine tolle Geschichte und sicherlich eine Herausforderung in meiner Karriere", sagte Fandel der Deutschen Presse-Agentur dpa.

Für ihn ist es die bedeutendste Aufgabe seiner Laufbahn. Bisherige Höhepunkte waren die Leitung von Spielen beim Confederations Cup 2005 in Deutschland und der Einsatz beim Finale der Champions League zwischen dem AC Mailand und FC Liverpool im Mai in Athen.

Fandel hatte sich bereits Hoffnungen auf einen Einsatz bei der WM 2006 gemacht. Da der Weltverband FIFA aber nicht wie zunächst erwartet zwei Unparteiische aus dem Gastgeberland Deutschland zuließ, musste der Konzertpianist damals Markus Merk den Vortritt lassen. Merk kann 2008 nicht mehr zum internationalen Einsatz kommen, da er die Altersgrenze von 45 Jahren erreicht hat.

Keine Überraschung für Fandel 

"Ich muss ehrlich sagen, dass ich auch ein bisschen damit gerechnet habe, dass ich diesmal dran bin", sagte Fandel. "Es ist eine schöne Auszeichnung."

Zu den insgesamt zwölf EM-Referees gehören ausschließlich auf internationaler Ebene bekannte Schiedsrichter-Namen, darunter der Slowake Lubos Michel, der Spanier Manuel Enrique Mejuto Gonzalez oder Roberto Rosetti aus Italien. Die Gastgeberländer entsenden Konrad Plautz (Österreich) und Massimo Busacca (Schweiz) als Unparteiische.

Sofortige Vorbereitung 

Die EM-Vorbereitung beginnt für Fandel sofort, der konkrete EM- Einsatz dann knapp zwei Monate vor dem EM-Anpfiff, wenn sich die Schiedsrichter am 14. April 2008 zu einem dreitägigen Seminar in Regensdorf bei Zürich treffen. Dort werden die Referees auch während der EM-Endrunde bis zum ersten Halbfinale (25. Juni) gemeinsam in einem Hotel wohnen. Die im Turnier verbliebenen Schiedsrichter ziehen am 26. Juni nach Wien um.

Fandel wäre dann allerdings nur noch mit dabei, wenn das deutsche Team bereits ausgeschieden ist. Über einen möglichen Loyalitätskonflikt will er sich aber keinen Gedanken machen: "Ich bleibe ein Fan der deutschen Mannschaft".