EM

Dänen schocken die Gastgeber

Scores! Jannik Vestergaard (r.) gleicht per Kopf zum zwischenzeitlichen 1:1 aus
© getty

Im Auftaktspiel der U21-Europameisterschaft in Tschechien siegte Dänemark mit 2:1 (0:1) gegen die Gastgeber. Bundesligaprofi Jannik Vestergaard erzielte den zwischenzeitlichen Ausgleich.

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Vor knapp 15.987 Zuschauern in der Eden Arena brachte Pavel Kaderabek (35.) die Gastgeber im ersten Durchgang in Führung.

Nach der Pause kam Dänemark besser ins Spiel und glich durch Jannik Vestergaard (56.) aus, ehe kurz vor Schluss dem eingewechselten Pione Sisto in der 84. Minuten noch der Siegtreffer gelang.

Am Samstag trifft Dänemark auf das deutsche Team, während die Tschechen gegen die Serben ran müssen.

Der Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Die Gastgeber aus Tschechien starten mit einem Bundesliga-Legionär in der Startelf. Ondrej Petrak beginnt auf der Sechs, zudem schickt Trainer Jakub Dovalil mit Pavel Kaderabek einen zukünftigen Hoffenheim-Profi aufs Feld.

Bei den Dänen stehen gleich drei Spieler in der Startformation, die ihr Geld in Deutschland verdienen. Jannik Vestergaard führt das Team von Coach Jess Thorup sogar als Kapitän aufs Feld. Yussuf Poulsen stürmt an der Seite von Ajax-Star Viktor Fischer, Pierre-Emile Höjbjerg kommt im zentralen Mittelfeld zum Einsatz.

3.: Erste gute Chance im Spiel für die Gastgeber. Kliment mit dem Versuch aus etwa 17 Metern. Der Ball jedoch fliegt zu zentral aufs Tor und wird von Busk sicher gefangen.

25.: Früher Wechsel bei Dänemark. Lasse Vigge Christensen ersetzt den verletzten Sörensen. Dafür rückt der designierte Borussen-Neuzugang Anders Christensen in die Innenverteidigung.

29.: Höjbjerg veruscht es immer wieder aus der Distanz. Dieses Mal per Freistoß, aber der Aufsetzer ist kein Problem für Koubek.

35., 1:0, Kaderabek: Auf dem linken Flügel findet Pavel Kaderabek keine Anspielstadtion. Also macht sich Außenverteidiger einfach mal auf den Weg zur Mitte. Dabei wird er nicht angegriffen. Der Hoffenheim-Neuzugang dringt fast bis in die Zentrale vor, zieht von der Strafraumkante mit dem linken Fuß ab und trifft flach ins linke Eck.

44.: Doppelchance für Tschechien! Genau an der Strafraumgrenze in zentraler Position kommt Prikryl frei zum Schuss. Mit dem rechten Fuß nimmt er Maß, scheitert aber an Busk. Beim Abpraller versucht sich Frydek auf halbrechts direkt und findet den Weg in die Maschen ebenfalls nicht.

53.: Kliment kommt zum Schuss. Doch sein Versuch rollt einen knappen halben Meter links am Gehäuse von Jakob Busk vorbei.

56., 1:1, Vestergaard: Die Tschechen bekommen den Ball nach einem Eckball nicht richtig geklärt. Knudsen bringt die Flanke nochmal von links, Vestergaard setzt sich in der Mitte durch und köpft den Ball per Aufsetzer ins Tor. Die erste richtige Chance - und direkt der Ausgleich.

82.: Starker Freistoß vom eingewechselten Sisto. Knapp vorbei.

83.: Poulsen taucht frei vor Koubek auf, scheitert aber aus spitzem Winkel am Keeper.

84., 1:2, Sisto: Nach einem Eckball von Knudsen bekommen die Tschechen den Ball nicht weg. Links im Sechzehner spitzelt Christensen die Kugel zu Sisto, der mit viel Gefühl und Übersicht vom linken Torraumeck ins lange Eck trifft.

Fazit: Aufgrund der zweiten Hälfte ein verdienter Sieg der Dänen, die nach der Pause deutlich aggressiver waren.

Der Star des Spiels: Jannik Vestergaard. Stand in der Defensive sehr sicher und war bei Standards stets gefährlich. In der hektischen Schlussphase dann der Fels in der Brandung. Starker Auftritt des Bremers. Ebenfalls auffällig: Höjbjerg.

Der Flop des Spiels: Viktor Fischer. Vom Ajax-Juwel kam wenig bis gar nichts. Kaum gefährliche Aktionen, kein einzig nennenswerter Abschluss. Von ihm hätte man sich mehr erhofft.

Der Schiedsrichter: Szymon Marciniak (Polen). Ließ zu Beginn viel laufen, hatte die Partie aber anschließend absolut im Griff. Ohne größere Fehler.

Das fiel auf:

  • Dänemark begann sehr defensiv und überließ den Gastgebern Ball und Feld. Über Poulsen und den quirligen Fischer wollten die Skandinavier zum Erfolg kommen. Erst nach 20 Minuten hatten die Dänen längere Ballbesitzpassagen, wo sich Höjbjerg als Ballverteiler und Schaltspieler auftat.
  • Den Tschechen war die Aufregung zu Beginn anzumerken. Viele unpräzisen Pässe, viel Stückwerk, einige Ungenauigkeiten. Petrak ließ sich beim Spielaufbau meist zwischen die Innenverteidiger fallen und fungierte als erste Anspielstation.
  • Nach dem Führungstreffer fiel die Nervosität ab und Tschechien war besser im Spiel, vor allem das Umschaltspiel funktionierte ordentlich.
  • Dem dänischen Team von Jess Thorup fehlte letztlich eine klare Spielidee. Zogen sich die Tschechen zurück und überließen Dänemark den Ball, fehlte es an Kreativität und Überraschungsmomenten.
  • Im zweiten Durchgang wurde das dänische Spiel besser, weil in der Offensive mehr Bewegung herrschte. Von Tschechien kam hingegen gar nichts, weil die Abstände zwischen Defensive und Offensive überhaupt nicht passten. Man rückte zu langsam und ließ den Dänen so die Möglichkeit, rechtzeitig zu klären.

Tschechien - Dänemark: Die Daten zum Spiel