EM

Altstars und Bankdrücker

Von SPOX
Mit dieser Mannschaft trat Ungarn gegen das DFB-Team an
© getty

Vom 10. Juni bis 10. Juli findet im Land des zweifachen Europameisters Frankreich die 15. Fußball-EM statt. SPOX stellt die 24 Endrunden-Teilnehmer vor. Dieses Mal: Ungarn.

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Land: Ungarn

Einwohner: 9,9 Millionen

Weltranglistenplatz: 20

EM-Teilnahmen: 3

Größte EM-Erfolge: Dritter Platz (1964)

Hier geht's zur EM-Gruppe F

Der Star und Kapitän: An der ganz großen Karriere vorbeigeschrammt ist der Beste im Kader: Balazs Dzsudzsak. Über Jahre hinweg wurde er mit europäischen Größen oder einem Wechsel in die Bundesliga in Verbindung gebracht. Sein Weg führte ihn über die Niederlande und Russland mittlerweile in die Türkei zu Bursaspor. Dort gehört der ungarische Fußballer des Jahres von 2010 zu den Leistungsträgern und ist vor allem für seine Standards gefürchtet. Diese sollen nun auch bei der EM zur Waffe werden und eine Sensation ermöglichen. Neben seiner Rolle als Schlüsselspieler führt er die Magyar auch als Kapitän aufs Feld. Unterstützt wird der Leader auf dem Platz unter anderem von Keeper Gabor Kiraly, der mit 40 Jahren der älteste Spieler bei der EM ist.

Der Trainer: Bernd Storck. In seinem Trainerteam setzt er auf deutsche Untersützung: Andreas Möller arbeitet als Co-Trainer der Ungarn, Holger Gehrke ist Torwarttrainer. Nach genau 30 Jahren führte Storck die Ungarn wieder zu einem großen Turnier, die letzte EM-Teilnahme ist bereits 44 Jahre her. Vor allem die beiden Siege in den Playoffs gegen Norwegen zeigen nach kurzer Zeit bereits die Handschrift Storcks. Dabei ist der Deutsche erst seit Juli 2015 für die Mannschaft zuständig. Mit drei Siegen, zwei Unentschieden sowie einer Niederlage lässt sich seine Bilanz durchaus lesen. Bereit vor seiner Ernennung zum Cheftrainer trainierte er die U20 Ungarns und hatte wegen seiner unbequemen Art viele Kritiker. Diese ließ er mit der erfolgreichen Qualifikation verstummen und hat mittlerweile Heldenstatus erlangt.

Der Spieler im Fokus: Adam Szalai. Von Szalai erhoffte man sich in der Heimat die große Karriere, als er in die Jugend von Real Madrid wechselte. Nach seinem Wechsel zu Mainz 05 wurde Szalai auch außerhalb Ungarns bekannt und die Hoffnungen wurden noch größer. Nach enttäuschenden Spielzeiten bei Schalke und Hoffenheim wurde er zu Jahresbeginnn an Hannover 96 verliehen, konnte sich dort aber auch nicht durchsetzen. Szalai steht sinnbildlich für den Kader Ungarns. Viele Spieler haben durchaus Potenzial in ihrem Verein eine gute Rolle zu spielen, reisen aber mit wenig Spielpraxis nach Frankreich. Dennoch sind er und viele andere im Nationalteam gesetzt.

Die Wunschelf (4-2-3-1): Kiraly - Fiola, Lang, Guzmics, Kadar - Elek, Gera - Dzsudzsak, Kleinheisler, Stieber - Szalai

Die Prognose: Ungarn ist krasser Außenseiter in der Gruppe. Portugal und Österreich sind mindestens eine Nummer zu groß und auch die Isländer sind deutlich stärker einzuschätzen. Wenn etwas gehen soll, dann über Standards von Dzsudzsak. Neben der fehlenden Qualität im Kader dürfte auch die geringe Spielpraxis einiger Stammspieler dazu beitragen, dass Ungarn bereits nach der Vorrunde die Segel streichen wird.

Ungarn: Kader, News, Spiele