EM

Als Kollektiv zum Debütantenball

Von SPOX
Mit diesem Team trat Island im März gegen Dänemark an
© getty

Vom 10. Juni bis 10. Juli findet im Land des zweifachen Europameisters Frankreich die 15. Fußball-EM statt. SPOX stellt die 24 Endrunden-Teilnehmer vor. Dieses Mal: Island.

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Land: Island

Einwohner: 323.000

Weltranglistenplatz: 34

EM-Teilnahmen: -

Größte EM-Erfolge: -

Hier geht's zur EM-Gruppe F

Der Star: Gylfi Sigurdsson. Der Swansea-Profi ist der einzige Spieler in der Auswahl, der internationale Klasse mitbringt. Trotzdem stellt sich Sigurdsson voll in den Dienst der Mannschaft und ist deshalb nicht nur als kreativer Spielgestalter unersetzlich. Der ehemalige Hoffenheimer geht weite Wege und ackert in der Defensive mit. Wenn Island spielerisch keine Lösungen findet, können seine Freistöße zur entscheidenden Waffe werden. Wichtig für Island: Nach seinem Formtief Ende des Jahres 2015 fand Sigurdsson im Saisonendspurt wieder zu alter Form. Die isländische Fußball-Legende Eidur Gudjohnsen von Molde FK wurde zwar für die EM nominiert und kann das Team mit seiner Erfahrung unterstützen, sportlich hat der 37-Jährige allerdings seinen Zenit überschritten. Während Gudjohnsen mehr neben dem Platz hilft, ist Sigurdsson auf dem Rasen der Star.

Der Trainer: Lars Lagerbäck. Der Schwede trägt gemeinsam mit dem gleichberechtigten Isländer Heimir Hallgrimsson die Verantwortung an der isländischen Seitenlinie. Dabei bringt Lagerbäck reichlich Erfahrung mit, immerhin trainierte der 67-Jährige von 2000 bis 2009 die Auswahl Schwedens, bevor er Nigeria bei der WM 2010 betreute. Der Coach formiert sein Team am liebsten in einem 4-4-2, wobei nach Ballgewinnen blitzschnell umgeschaltet werden soll. Mit dieser Taktik qualifizierte sich Island erstmals für ein großes Turnier und hat in der Quali-Gruppe A unter anderem die Türkei und die Niederlande hinter sich gelassen. Somit hat das Trainergespann für einen Superlativ gesorgt: Island das kleinste Land, das sich jemals für eine EM qualifiziert hat.

Der Kapitän: Aron Gunnarsson. Er ist im defensiven Mittelfeld der Fels in der Brandung. An dem 27-Jährigen sollen die gegnerischen Angriffswellen wie in der EM-Qualifikation zerschellen, als die Isländer in zehn Spielen nur sechs Gegentore hinnehmen mussten. Allerdings läuft der englische Zweitliga-Profi seiner Form hinterher und musste im Schlussspurt der Championship auf der Bank von Cardiff City Platz nehmen oder wurde gar nicht erst in den Kader berufen. In der Nationalmannschaft hat Gunnarsson seinen Platz in der ersten Elf zwar sicher, bei der EM muss er sich jedoch steigern.

Der Spieler im Fokus: Kolbeinn Sigthorsson. Der Stürmer vom FC Nantes ist der Torgarant im Kader von Lars Lagerbäck: In 39 Einsätzen für die Nationalmannschaft erzielte der 26-Jährige 20 Treffer. In der Qualifikation steuerte er immerhin drei Treffer bei und führte die Auswahl im vorletzten Spiel gegen Lettland sogar als Kapitän aufs Feld. Auch wenn es in der Ligue 1 in der abgelaufenen Saison nicht gerade blendend lief (3 Tore in 26 Spielen), ist Sightorsson bei der EM gesetzt. Es liegt an ihm, dieses Vertrauen in Frankreich mit Toren zurückzuzahlen.

Die Wunschelf (4-4-2): Halldorsson - Skulason, R. Sigurdsson, Arnason, Saevarsson - Bjarnason, Gunnarsson, G. Sigurdsson, Gudmundsson - Finnbogason, Sigthorsson

Die Prognose: So schön das Märchen der Qualifikation von Island auch ist, in Frankreich wird die Reise schnell zu Ende sein. Zwar ist für die Lagerbäck-Auswahl in der Gruppe F im Zweikampf mit Ungarn Favorit auf den dritten Platz, aber spätestens in der ersten K.o.-Runde dürfte Schluss sein. Auch wenn das Team als Kollektiv auftrumpft, ist die Qualität im Kader zu gering. Sollte sogar eine der Stützen wegbrechen, kann der Kader das entstandene Loch nur unzureichend stopfen.

Island: Kader, News, Spiele

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