EM

Ballgewinn und ab die Post

Von SPOX
Cristiano Ronaldo erzielte drei Tore auf Portugals Weg ins Finale
© getty
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Wo liegen Portugals Chancen?

Während die Franzosen mit 13 Toren den gefährlichsten Angriff der Euro stellen, ist die Defensive keineswegs sattelfest. Zwar kassierte die Equipe Tricolore in den sechs Partien nur vier Gegentreffer, allerdings war das DFB-Team der einzige größere Brocken im bisherigen Turnierverlauf.

Gegen Deutschland legte Deschamps das Augenmerk auf die Defensive und schnelle Konter. Weniger als ein Drittel eigene Spielanteile waren die Folge. Trotzdem zeigten Jogis Jungs in der Schlussphase, wie man das französische Bollwerk knacken kann: mit präzisen Flanken von den Außen. Auch Island erzielte seine beiden Tore gegen den Gastgeber durch Hereingaben vom Flügel oder aus dem Halbfeld.

Erwischt man die Franzosen in einer Phase des 4-3-3 ergeben sich systembedingt entsprechende Räume auf den Flügeln. Da zusätzlich die Außenverteidiger teilweise enorm offensiv agieren, können sich für Portugal in diesen Bereichen enorme Freiheiten eröffnen. Besonders Cristiano Ronaldo dürfte von diesen Situationen profitieren.

Außerdem hat Frankreich Probleme, sich durch ein dicht gestaffelte Mittelfeld zu kombinieren. Hält der Gegner die Räume dicht, retten sich Pogba und Co. mit langen Bällen aus dem zentralen Halbfeld, die bei einer guten Organisation der Viererkette aber heruntergepflückt werden können. Gegen die DFB-Auswahl hatte Frankreich deshalb eine auffällig hohe Fehlerquote.

So müssen die Portugiesen die richtigen Momente abwarten, um dann überfallartig, aber gleichzeitig geordnet, den Spielaufbau der Franzosen zu attackieren.

Gelingt dann Ballgewinn muss Portugal so schnell wie möglich umschalten, um den Gastgeber in einer ungeordneten Formation überrumpeln zu können. Dabei dürfte Ronaldo aufgrund seiner Schnelligkeit und Physis als Zielspieler dienen.