EM

Die Helden von Nizza

Island hat sich gegen England sensationell durchgesetzt und steht im Viertelfinale der EM
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Abwehr

Ari Freyr Skulason (LV/Odense BK): So etwas wie der Vulkan der Auswahl. Der Linksverteidiger ist ein Leader und bekannt für ein gesundes Maß an Härte. Als er einmal etwas über die Stränge schlug, musste er bei der Jugend trainieren und bei seinem Ex-Klub GIF Sundsvall belegte er sogar einen Kurs zur Aggressionsbewältigung. Fast schon überflüssig zu erwähnen, dass der 29-Jährige wie acht (!) seiner Kollegen mit einer Gelben Karte vorbelastet ins Viertelfinale geht. Skulason ist gelernter Mittelfeldspieler, ließ sich von seinem aktuellen Arbeitgeber Odense BK aber extra für die Nationalmannschaft zum Linksverteidiger umpolen.

Ragnar Sigurdsson (IV/FK Krasnodar): Der Innenverteidiger ließ seinem Team gegen England überhaupt keine Zeit, in eine drohende Schockstarre zu verfallen. Keine 120 Sekunden nach dem Rückstand egalisierte er kurzerhand den Spielstand, der immens wichtige Treffer war im 60. Anlauf übrigens erst sein zweites Tor im isländischen Jersey. Seitdem Lagerbäck den heutigen Krasnodar-Profi 2012 nach über einem Jahr Nationalmannschaftsabstinenz aus der Versenkung holte, ist er eine Bank in der Defensive: Sowohl in der EM-Quali, als auch bei der Endrunde in Frankreich verpasste Sigurdsson keine Sekunde.

Kari Arnason (IV/Malmö FF): Wie Sigurdsson reaktivierte ihn Lagerbäck, denn in den fünf Jahren zuvor bestritt Arnason lediglich ein mageres Länderspiel. Der 33-Jährige ist nach Evergreen Eidur Gudjohnsen der Opa im Kader und hält die Defensive zusammen. Fast wäre auch an ihm ein Fußballer verloren gegangen, aber nach seinem Studium der Business Studies entschied sich Arnason (vorerst) gegen einen weiteren akademischen Lebensweg - und für den Sport. Die jüngste Entwicklung gibt ihm recht.

Birkier Mar Saevarsson (RV/Hammarby IF): Rennt die rechte Linie unermüdlich rauf und runter und hat sich mit seinen Sprints den Spitznamen redlich verdient. The Wind hätte sein Portemonnaie aber fast im Himmel aufgebessert, denn sein Traumjob ist Pilot. Doch als der 31-Jährige bei seinem Heimatverein Valur, dessen Emblem er sich zur Feier des Tages auf die linke Schulter tätowieren ließ, in die Profi-Mannschaft rutschte, entschied er sich für die Fußballschuhe und gegen Flugzeuge. Um es mit Bushido zu sagen: Der Himmel soll warten.