EM

"Vergewaltigung? Alles eine Lüge"

Von SPOX
David de Gea weilt derzeit beim Nationalteam Spaniens in Frankreich
© getty

Vor der EM wird Titelverteidiger Spanien von einem Sex-Skandal erschüttert. David de Gea und Iker Muniain sollen in einen landesweiten Vergewaltigungs-Fall verwickelt sein. Die Polizei ermittelt, der Torhüter dementiert vehement.

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Das spanische Blatt El Diaro veröffentlichte auf seiner Homepage ein offizielles Blatt des spanischen Innenministeriums, in dem die Aussagen einer ungenannten Zeugin zusammengefasst werden. Sie gab an, vom spanischen Pornoregisseur Torbe zu Sex mit Iker Muniain und einem weiteren spanischen Fußballer gezwungen worden zu sein. Gegen Torbe wird landesweit ermittelt, er soll in mehreren Fällen von Menschenhandel und sexueller Misshandlung involviert sein. Im April 2016 wurde er festgenommen, der spezifische Vorfall soll 2012 stattgefunden haben.

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Der Zeugin wurde laut eigenen Aussagen eine "signifikante Menge Geld" versprochen, Torbe führte sie in ein Hotelzimmer in Madrid. Dort sollte sie "alle Wünsche" der Fußballer gemeinsam mit einer anderen Frau erfüllen. Als sie sich weigerte, sei Torbe handgreiflich geworden. Unter Androhung von physischer Gewalt hätten die Fußballer sie zum Geschlechtsakt gezwungen und anschließend unter Druck gesetzt, die Geschehnisse für sich zu behalten.

Kein Statement des RFEF

David de Gea, derzeit mit der Nationalmannschaft Spaniens in Frankreich, soll den Kontakt zu Torbe hergestellt haben und bei der Organisation entscheidend gewesen sein. Der Polizei läge ein entsprechender WhatsApp-Chat vor, so das offizielle Dokument. Er habe zur Zeugin Kontakt gehalten, um sich ihr Schweigen zu sichern. Sie habe ihn nach der Identität des zweiten Fußballers gefragt, sorgte dabei aber für Verwirrung in den Ermittlungen.

Während de Gea angab, dass es sich um einen weiteren Spieler Athletic Bilbaos handelte, identifizierte die Zeugin den damals beim FC Malaga unter Vertrag stehenden Isco. Dieser Name wird allerdings lediglich von der Zeitung El Confidencial ins Gespräch gebracht und nicht im vorliegenden Dokument erwähnt, dieses handelt ausschließlich von David de Gea und Iker Muniain.

Weder liegt derzeit ein Statement der Klubs noch des spanischen Fußballverbandes vor. Der Berater Muniains gab derweil an, dass sein Klient von den Anschuldigungen überrascht sei und bisher niemand mit ihm in Kontakt getreten wäre.

"Alles eine Lüge"

Auf einer eigens einberufenen Pressekonferenz am Freitagabend erklärte sich de Gea der Presse. Der Torhüter von Manchester United wies alle Vorwürfe von sich und bezeichnete die berichtenden Medien der Rufschädigung: "Das ist alles eine Lüge. Ich weiß, was ich in meinem Leben getan habe und das ist alles falsch."

Er wollte nicht detailliert auf die Vorwürfe eingehen, obwohl die spanische Polizei inzwischen bestätigte, dass die Vorwürfe tatsächlich existieren. "Das liegt nun in den Händen meines Anwalts. Ich fühle mich nur bekräftigt darin, beim Nationalteam zu bleiben und noch härter zu trainieren", so de Gea.

Der 25-Jährige bleibt somit im Kader der Spanier und wird, entgegen verschiedenen Medienberichten, nicht abreisen. "Ich weiß nicht woher diese Gerüchte kommen oder wie ich damit in Verbindung kommen konnte", schloss er die Pressekonferenz.

Der Kader der spanischen Nationalmannschaft