EM

Europe - The Final Countdown

Von Dominik Stenzel
Oranje droht zu scheitern: In der Türkei gab's eine herbe 0:3-Klatsche
© getty

Die EM-Quali geht in die entscheidende Phase. Lediglich zwei Spieltage stehen noch auf dem Programm und außer Gastgeber Frankreich, England, Tschechien, Österreich und Island ist noch kein Team qualifiziert. Auch wenn erstmals 24 Mannschaften an der Endrunde teilnehmen werden, müssen einige Favoriten zittern. Ein Überblick über den Status Quo vor dem großen Finale.

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Gruppe A

Wer hätte das gedacht? Für die Niederlande sieht es nach acht von zehn Quali-Spieltagen düster aus. Das direkte Ticket nach Frankreich ist bereits außer Reichweite und auch der Playoff-Rang kann aus eigener Kraft nicht mehr erklommen werden. Die heimische Presse stimmte nach der Niederlage in der Türkei (0:3) bereits den Abgesang auf die Elftal an: "Was für eine Blamage! Oranje wird zur Lachnummer in Europa", urteilte beispielsweise De Telegraaf.

Insgesamt setzte es in acht Spielen vier Niederlagen, auch der Trainerwechsel von Guus Hiddink zu Danny Blind verpuffte gänzlich: Unter der Leitung des 54-Jährigen wurden beide Partien verloren. Der Rückstand auf den Playoff-Platz beträgt lediglich zwei Punkte, der Trend spricht jedoch eindeutig für die drittplatzierten Türken (12). Das Team von Fatih Terim startete mit zwei Niederlagen in die Qualifikation, verlor seitdem jedoch keine einzige Partie. Beide stehen vor einem kniffligen Restprogramm: Oranje muss noch gegen Kasachstan (A) und die bereits qualifizierten Tschechen (H) ran, die Türkei bekommt es ebenfalls mit Tschechien (H) und Island zu tun (H).

Nicht minder überraschend als das vermeintliche Aus der Niederlande ist der Fakt, dass Island mit 19 Punkten an der Spitze der Gruppe steht und sich bereits für die Endrunde in Frankreich qualifiziert hat. Unter Ex-Schweden-Coach Lars Lagerbäck überzeugen die Insulaner vor allem in der Defensive: Gerade einmal drei Gegentore musste Keeper Hannes Halldorsson hinnehmen. Zudem behielt Island zweimal gegen die Niederlande die Oberhand - die erste EM-Teilnahme in der Geschichte ist absolut verdient. Auch Tschechien kann bereits für die Endrunde planen. Das Team von Pavel Vrba agierte ähnlich souverän wie Island und liegt punktgleich auf dem zweiten Rang.

Gruppe B

Auch Wales überzeugt in der Quali, das Team um Superstar Gareth Bale steht nach acht Spieltagen mit 18 Zählern auf Rang eins. Der Vorsprung auf die drittplatzierten Israelis beträgt fünf Punkte. Der zweiten Teilnahme an einer EM-Endrunde nach 1976 sollte damit nichts mehr im Wege stehen. Die Waliser hätten im direkten Duell mit Israel am Sonntag bereits alles klar machen können, allerdings endete die Partie torlos.

"Die Erwartungen waren, dass wir gewinnen und den letzten Schritt machen. Die Fans waren wieder fantastisch, die Stimmung war unglaublich. In der Vergangenheit hätten wir solche Spiele verloren, das ist der Unterschied zu dieser Mannschaft", war Trainer Chris Coleman im Anschluss dennoch zufrieden.

Einen Punkt hinter Wales rangieren die favorisierten Belgier, denen die EM-Teilnahme ebenfalls sicher sein dürfte. Spannend bleibt der Kampf um die Playoffs: Israel befindet sich in der Pole-Position, Bosnien (11 Punkte) liegt in Lauerstellung. Zypern hat nur noch theoretische Chancen (9).

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