EM

Hiddinks Comeback missglückt

Von SPOX
Tschechien besiegte die Niederlande mit 2:1
© getty

Guus Hidink hat auch das zweite Spiel auf der Trainerbank der Niederländer verloren. Nach der Testspiel-Pleite gegen Italien verlor die Elftal auch gegen Tschechien mit 1:2. Die Suadra Azzura bleibt hingegen in der Erfolgsspur und siegt auch in Norwegen. Außerdem blamiert sich die Türkei gegen Island und Kroatien siegt im Schondurchgang.

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Gruppe A (Hier geht's zur Tabelle)

Tschechien - Holland 2:1 (1:0)

Tore: 1:0 Dockal (21.), 1:1 de Vrij (55.), 2:1 Pilar (90.)

So hatte sich Rückkehrer Guus Hiddink seine erste Woche wohl nicht vorgestellt: Der alte und neue Bondscoach, der in Prag auf Arjen Robben verzichten musste, hatte schon am Donnerstag mit 0:2 gegen Italien verloren. Vielleicht auch als Reaktion darauf bot Hiddink eine Fünferkette auf, in der Offensive sollten Wesley Sneijder und Robin van Persie Akzente setzen.

Letzterer vergab nach 15 Minuten die erste gute Chance, wenig später schlugen die Hausherren, die vor allem durch konsequentes Pressing aufgefallen waren, dann zu: Mit einem Gewaltschuss aus 18 Metern besorgte Borek Dockal für die Führung.

Noch vor der Pause stellte Hidding dann auf Viererkette um, es blieb jedoch bis zur 55. Minute beim 0:1 - dann traf Stefan de Vrij nach Flanke von Daley Blind zum 1:1. Holland wurde stärker, es entwickelte sich ein Spiel auf Augenhöhe.

Tschechen-Trainer Pavel Vrba wechselte in der letzten halben Stunde noch dreimal, die Schlussphase gehörte dann auch seinem Team. Es bedurfte allerdings eines katastrophalen Bocks von Daryl Janmaat, um die Sensation perfekt zu machen: Dessen Kopfball-Rückgabe landete am Pfosten und dann beim Ex-Freiburger Vaclav Pilar, der das Geschenk dankend annahm. Insgesamt ein glücklicher, aber durchaus verdienter Sieg für mutige Tschechen.

Island - Türkei 3:0 (1:0)

Tore: 1:0 Bödvarsson (18.), 2:0 G. Sigurdsson (76.), 3:0 Sigthorsson (77.)

Gelb-Rot: Toprak (Türkei, 59.)

In Reykjavik durften die Zuschauer von Beginn an ein intensives Spiel verfolgen, wobei die Hausherren sich schnell ein leichtes Übergewicht herausspielen konnten. Jon Dadi Bödvarsson hatte dabei nach einer knappen Viertelstunde die beste Chance der Partie, doch sein Ball klatschte ans Aluminium. Wenig später hatte er mehr Glück und köpfte nach einem Eckball von Gylfi Sigurdsson zur Führung (18.) für das Team von Lars Lagerbäck ein.

Die Türken kamen nicht wirklich in die Partie und konnten sich in der 32. Minute bei Schlussmann Onur Kivrak bedanken, der die Gäste gegen Kolbeinn Sigthorsson vor einem höheren Rückstand bewahrte. Fünf Minuten später ließ Birkir Bjarnason die nächste gute Gelegenheit für die Skandinavier liegen, wodurch es mit der knappen Führung in die Pause ging.

Nach dem Seitenwechsel kam das Team von Fatih Terim mit ordentlich Schwung aus der Kabine, wobei der Gegner in Person von Bödvarsson (54.) erneut die besseren Gelegenheiten hatte. Zudem nahmen sich die Gäste wiederum relativ schnell selbst den Wind aus den Segeln, als Ömer Toprak innerhalb von vier Minuten zwei Gelbe Karten sah und vom Platz gestellt wurde (59.)

Dennoch hatte Burak Yilmaz in der 70. Minute die große Chance zum Ausgleich, verfehlte das Tor jedoch knapp. In der Folge waren wieder die Hausherren am Drücker und machten durch einen Doppelschlag von Gylfi Sigurdsson (76.) und Sigthorsson (77.) alles klar.

Gruppe H (Hier geht's zur Tabelle)

Norwegen - Italien 0:2 (0:1)

Tore: 0:1 Zara (16.), 0:2 Bonucci (62.)

Italiens neuer Trainer Antonio Conte siegt auch bei seinem ersten Pflichtspiel auf der Bank der Squadra Azzura. Den Grundstein für den Erfolg vor 25.572 Zuschauern im Ullevaal Stadion in Oslo legten die Gäste bereits in der Anfangsphase. Mattia De Sciglio hatte sich über die linke Seite durchgesetzt und flach hereingegeben. Im Zentrum ließ Borussia Dortmunds Neuzugang Ciro Immobile stark für Simone Zaza durch, der zweimal verzögerte und schließlich das Tor erzielte. Gladbachs Havard Nodtveit fälschte den Ball unhaltbar ab.

Die Norweger, die mit fünf Deutschland-Legionären in der Startelf begannen, schafften es über 90 Minuten kaum, die abgezockte Abwehr der Italiener vor ernsthafte Probleme zu stellen. Zu oft versuchten die Hausherren sich beim Ballvortrag an langen Bällen, die ein gefundenes Fressen für die großgewachsenen Innenverteidigern der Suadra Azzura waren.

Italien konzentrierte sich nach der Halbzeit fast ausschließlich auf das Verteidigen, stand dabei aber clever und diszipliniert. Contes Modell, eine Hand voll frischem Blut und eine Hand voll Erfahrung zusammenzuwürfeln, ging nach dem Testspiel gegen die Niederlande auch gegen Norwegen voll auf. Als Bonucci in der 62. nach einer Ecke per Kopf auf 2:0 stellte, war die Partie entschieden, hatte aber noch einen Schock-Moment zu bieten. Ciro Immobile wurde kurz vor Schluss verletzt vom Platz getragen und hielt sich die Schulter. Eine genaue Diagnose der Verletzung steht aber noch aus.

Kroatien - Malta 2:0 (0:0)

Tore: 1:0 Modric (46.), 2:0 Kramaric (81.)

Rote Karte: Borg (Malta, 31.)

Kroatien übernahm sofort die Spielkontrolle, Halilovic und Raktic scheiterten aber aus der zweiten Reihe. Nach einem Foul an Jakob Borg vom neuen Mann bei Atletico Madrid, Mario Mandzukic, sah dieser die Gelbe Karte. Borg konnte sich aber nicht beherrschen und wurde nach einer Tätlichkeit gegen den kroatischen Stürmer vom Platz gestellt.

Kroatien baute, nun auch noch in Überzahl, immer mehr Druck auf das Tor vom Malta auf. Mandzukic befördert den Ball in der 43.Minute per Kopf nach einer Raktic-Ecke über das Tor. Doch kurz nach der Pause war es dann soweit. Der Madrilene Luka Modric schoss den Ball nach einem Pass von Kapitän Srna links unten ins Tor.

Kroatien hatte weiter ein Chancenplus, konnte die Führung aber nicht weiter ausbauen, ehe der eingewechselte Andrej Kramaric in der 81.Minute zum erlösenden 2:0 Endstand traf.

Die EM-Qualifikation im Überblick